Für bahnbrechende Entdeckungen in der Parkinson-Forschung erhalten der Tübinger Wissenschaftler Thomas Gasser und zwei in den USA tätige Forscher den Breakthrough Prize in Life Sciences 2024. Drei Experten, darunter ein Wissenschaftler, wurden für die Entdeckung genetischer Risikofaktoren für diese bislang unbehandelbare neurologische Erkrankung ausgezeichnet, wie das Universitätsklinikum Tübingen am Donnerstag mitteilte.
Mindestens 200.000 Menschen in Deutschland sind von der Parkinson-Krankheit betroffen. Dadurch sterben Nervenzellen im Gehirn ab, die den Neurotransmitter Dopamin produzieren. Die Folge sind Zittern, langsame Bewegungen, unsicherer Gang, Muskelsteifheit und sogar Gleichgewichtsprobleme. Es ist nicht ganz klar, warum Gehirnzellen sterben.
Gasser und die Co-Gewinner Ellen Sidransky und Andrew Singleton entdeckten in den 2000er Jahren, dass bestimmte Abweichungen in der genetischen Ausstattung das Risiko einer Parkinson-Krankheit erhöhen. Ihren Erkenntnissen zufolge führen manche Mutationen sogar dazu, dass betroffene Menschen unweigerlich erkranken.
„Breakthrough Awards“ werden an verschiedene Berufsfelder vergeben. In diesem Jahr werden auch Fortschritte bei der Behandlung von Krebs und Mukoviszidose gewürdigt. Gasser forscht am Tübinger Standort des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE). Er ist außerdem Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Tübingen mit dem Schwerpunkt neurodegenerative Erkrankungen.