zum Inhalt

Pannen-Freibad Herrenberg muss wieder schließen

Teichhuhn mit Küken
Ein wenige Tage altes Teichhuhn-Küken bettelt mit einem Flügel rudernd seine Mutter um Nahrung an.

Allein in diesem Jahr musste das Naturfreibad in Herrenberg fünf Mal schließen – vier Mal wegen E. Coli-Bakterien und einmal wegen des als Krankenhauskeim bekannten Pseudomonas aeruginosa. Probleme deswegen gab es aber auch schon in den Vorjahren. Die Stadtverwaltung teilte nun mit, dass die Verunreinigung mit den E. Coli-Bakterien möglicherweise von den streng geschützten Teichhühnern ausgeht, die sich im Wasser und auch auf den Liegewiesen breit gemacht haben. Ihr Kot könnte das Wasser verseucht haben.

Eine schnelle Lösung erwartet die Stadt nicht. «Die Becken im Naturfreibad müssen vorerst geschlossen bleiben, Wasserproben werden weiterhin entnommen. Eine Entscheidung, ob das Bad in dieser Saison nochmal geöffnet werden kann, soll im Laufe der nächsten Woche fallen», hieß es in einer Mitteilung.

Die Teichhühner stehen auf der Roten Liste der Brutvogelarten und sind als gefährdet eingestuft. Sie haben sich im Schilf der Filteranlage niedergelassen und Nachwuchs bekommen. Wegen der guten Bedingungen im Bad schließt die Stadtverwaltung nicht aus, dass weiterer Nachwuchs kommt. Sollte nachgewiesen werden, dass die Teichhühner für den starken Anstieg der Bakterien verantwortlich sind, kommt laut Stadtverwaltung auch eine Umsiedlung in Betracht.

E. Coli-Bakterien können beim Menschen Durchfall, Blaseninfekte und auch andere Entzündungen auslösen. Das Naturfreibad besteht seit 2015 und hat knapp sechs Millionen Euro gekostet.

Kommentare

Aktuelles