zum Inhalt

Ostseekarte Null: Wassertiefe auf den Zentimeter genau

Schiffsnavigatoren verlassen sich auf die genauesten verfügbaren Routendaten. Genaue Informationen über die Wassertiefe sind entscheidend. Die Ostsee ist kein leicht zu befahrendes Revier.

Schifffahrt - Ostseekarte Null: Wassertiefe auf den Zentimeter genau

Erstmals haben sich die baltischen Nachbarn auf eine einheitliche Höhenreferenz für Seekarten geeinigt. Zu diesem Zweck führten das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) und das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) mit den Schiffen „Deneb“ und „Capella“ hochpräzise Messungen der Erdbeschleunigung auf See durch. Dies sei eine Voraussetzung dafür, Wassertiefen zentimetergenau bestimmen zu können, teilten die Behörden beider Länder am Freitag mit.

Die Ostsee ist ein relativ flaches Meer mit vielen Schiffen darin. „Eine genaue Wassertiefe ist hier entscheidend für einen sicheren Transport“, sagt Professor Helge Heegewaldt, Präsident des BSH. So können Schiffe optimal beladen und Routen effizienter geplant werden. Paul Becker, Präsident des BKG, betont, dass ein einheitlicher Höhenbezug für Seekarten auch für die Digitalisierung sowie für zahlreiche Offshore-Projekte und den langfristigen Küstenschutz notwendig sei.

Im vergangenen Monat veröffentlichte die International Hydrographic Organization (IHO) ein neues Modell für den gesamten Ostseeraum zur Definition grenzüberschreitender Höhenreferenzgebiete. Dadurch wird auch der neue Kartennullpunkt (SKN) definiert, auf den sich Höhen- und Tiefeninformationen beziehen. Deutschland nutzt diese SKN-Vorgabe seit 2022, weshalb es in den BSH-Karten keine Änderung der Wassertiefen gibt.

Bisher nutzte jeder Küstenbereich der Ostsee seine eigene lokale Nullkarte, weshalb die Baltic Sea Hydrographic Commission (BSHC) eine Arbeitsgruppe mit der Entwicklung einer einheitlichen Nullkarte für die gesamte Ostsee beauftragt hat. Derzeit wird berichtet, dass bis auf Russland alle Länder entlang der Ostsee einheitliche Nullkarten eingeführt haben, was bedeutet, dass globale Satellitennavigationssysteme bequemer für die Navigation genutzt werden können. Dies ebnet auch den Weg für einen zunehmend automatisierten, effizienteren und sichereren Transport.

Pressemitteilung

Lesen Sie auch:

Quelle: www.stern.de

Kommentare

Aktuelles