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Ostsee: FDP-Kritik an WWF-Forderung nach großräumigem Schutz

Ostseefisch Hering
Frisch gefangene Heringe liegen in einer Fischkiste im Fischereihafen.

Die FDP im Schweriner Landtag hat Forderungen der Naturschutzorganisation WWF zurückgewiesen, als Reaktion auf dramatisch schwindende Fischbestände weite Teile der Ostsee langfristig unter Schutz zu stellen. «Es wird kaum etwas bewirken, riesige Gebiete aus der wirtschaftlichen Nutzung zu nehmen, wenn die Ursache für den schlechten Fischbestand in erster Linie auf klimatische Aspekte zurückzuführen ist», erklärte die FDP-Abgeordnete Sandy van Baal am Mittwoch in Schwerin.

Die Ostsee sei ohne jeden Zweifel schützenswert und natürliche Ressourcen gelte es zu bewahren. Die Einrichtung großflächiger Schutzgebiete und damit einhergehende Verbote für viele Bevölkerungsgruppen seien aus Sicht der FDP jedoch keine geeignete Maßnahme. «Auch wird es schwer mit der Akzeptanz dieser Umweltschutzmaßnahme, ohne konkrete Zahlen zu den Beständen zu nennen, die solch einen massiven Eingriff rechtfertigen», sagte van Baal. Es gelte Augenmaß zu wahren. «Erfolgreichen Umweltschutz gibt es nur im Zusammenspiel mit der Bevölkerung, nicht gegen sie», mahnte sie.

Nach Einschätzung des WWF sind die Lebensbedingungen von Fischen in Nord- und Ostsee schlecht. Die Erholung des stark dezimierten Ostseeherings etwa werde längere Zeit in Anspruch nehmen und der Dorschbestand in der westlichen Ostsee sei gänzlich kollabiert, hieß es in einer am Montag verbreiteten Mitteilung. Als Gründe wurden unter anderem Überfischung und die zunehmenden Auswirkungen der Klimakrise genannt.

Auch das Thünen-Institut für Ostseefischerei hatte sich eher skeptisch zu der WWF-Forderung geäußert. Schutzgebiete könnten eine gute Idee sein. Aber nur dort, wo sie auch dem Schutzziel dienten und der Ausschluss von Nutzungen etwas bringe, hieß es. Ein Überfischungsproblem gebe es angesichts historisch niedriger Fangquoten nicht mehr. «Meeresschutzgebiete lösen nicht das Problem von Erwärmung und Überdüngung», sagte Dorschexperte Uwe Krumme der Deutschen Presse-Agentur.

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