Das Osterlamm
Eines der wichtigsten Symbole des Osterfestes ist das Osterlamm. Ursprünglich handelte es sich dabei um ein echtes Lamm, das vor Ostern geschlachtet, geweiht und am Ostersonntag als Braten verspeist wurde. Das Lamm stand als Sinnbild für das Opfer Jesu Christi, das für die Menschen geopfert wurde.
Heute wird zwar gern noch Lammfleisch zu Ostern gegessen, dennoch haben auch andere Speisen dieses traditionelle Essen ersetzt. Mit dem Osterlamm assoziieren die meisten Menschen heutzutage eher die Osterlämmer aus Schokolade oder in gebackener Form. Die Schoko-Osterlämmer machen den Schokohasen übrigens heftig Konkurrenz. Viele Familien haben mittlerweile das Osterlamm-Backen zu einer neuen Tradition gemacht.
Der Osterhase
Der Osterhase ist wohl das berühmteste Symbol für das Osterfest. Bereits im Winter gibt es in den Supermärkten die ersten Schokohasen zum Verkauf. Vor Ostern gibt es die Hasen in unzähligen Varianten: Von ausgefallener Dekoration bis zu kuscheligen Plüschhasen. Doch wieso eigentlich ein Hase?
Eine der witzigsten Theorien ist, dass die „Einführung“ des Osterhasen ursprünglich auf ein misslungenes Osterbrot zurückzuführen ist. Nach der Tradition wird zu Ostern ein Brot gebacken, das die Form eines Lamms haben soll. Laut einer Legende missglückte ein Lammbrot und sah eher wie ein Hase aus. Somit war der Osterhase geboren.
Laut einer anderen Theorie wurde der Hase eingeführt, weil der erste Frühlingsvollmond, an dem das Osterfest gefeiert wird, einem liegenden Hasen gleicht (mit ganz viel Fantasie!). Andere Versionen gehen auf das heidnische Fest der germanischen Frühlingsgöttin Ostara zurück, für die der Hase als Symbol der Fruchtbarkeit galt. In der Antike galt der Hase als Symbol für Leben und Wiedergeburt. Im Christentum wurde der Hase zum Sinnbild für die Auferstehung Jesu.
Woher die Tradition mit dem Osterhasen auch stammt, das Tier erfreut sich heute eine riesigen Beliebtheit auf der ganzen Welt. Das süße Tierchen hat nicht nur Einzug in die Regale der Supermärkte und als Figur in die Kunst und Kultur gehalten, sondern auch in die Herzen der Menschen, insbesondere der Kinder.
Das bunte Osterei
Das Ei ist ein weiteres Ostersymbol, es steht für den Beginn und den Ursprung des Lebens. Die Eier gibt es zu Ostern sowohl als Hühnereier in bunten Farben bemalt, aber auch als Schokoladeneier, aus Marzipan und in anderen kreativen und leckere Varianten. Die bunten Eier sind an Ostern gar nicht mehr wegzudenken. Aber warum müssen die gekochten Eier unbedingt gefärbt werden? Bestimmt nicht, weil sie einfach nur schöner aussehen sollen?
Auch da gibt es unzählige Varianten, wie es zu diesem Brauch kam, der bis heute von Christen auf der ganzen Welt aufrechterhalten wird. Im frühen Christentum wurden die Eier rot gefärbt, was auf das Blut Jesu hinweisen sollte. Dennoch ist nicht geklärt, ob die Tradition des Eierfärbens tatsächlich auf das Christentum zurückgeht. Denn in anderen Kulturen gab es bereits vor diesem christlichen Brauch das Färben von Eiern mit unterschiedlichen Methoden.
Die Tradition könnte aber auch auf eher praktische Gründe zurückgehen: Vor dem Osterfest wurde eine strenge Fastenzeit eingehalten. Dabei durfte unter anderem kein Fleisch, aber auch keine Eier gegessen werden. Leider konnte man diesen Umstand den Hühnern nicht erklären. Diese legten in der Fastenzeit ihre Eier fleißig weiter. Damit die Eier nicht verderben, wurden diese abgekocht und aufbewahrt. Und um die alten Eier nicht mit den frischgelegten zu verwechseln, färbte man die gekochten Eier ein. Übrigens galten die Eier, die in der Karwoche gelegt wurden, als besonders heilig. War die Fastenzeit vorbei, haben sich bereits viele Eier angesammelt. Diese wurden dann gegessen oder verschenkt. Diese Tradition ist bis heute erhalten geblieben.
Die Ostereiersuche
Eine weitere Tradition, die insbesondere Kindern eine Freude bereit, ist die Ostereiersuche. Dieser Brauch wurde bereits im 17. Jahrhundert erwähnt. Heute verstecken die Eltern (gemeinsam mit dem Osterhasen natürlich!) neben Ostereiern und Süßigkeiten, auch Geschenke für die Kinder. Die Ostereiersuche wird in vielen Familien zu einem regelrechten Wettkampf, denn es ist gar nicht so einfach, die Eier in ihren Verstecken ausfindig zu machen!
Weitere Traditionen
Der Osterspaziergang gehört in Deutschland zu den beliebtesten Ostertraditionen. Wenn es das Wetter zulässt, begeben sich viele Familie auf einen Ausflug an Ostersonntag oder Ostermontag. Für viele Menschen geht es darum, mit der Familie Zeit zu verbringen und den Frühling willkommen zu heißen. Doch der Brauch geht auf die Wanderung von zwei Jüngern Jesu zurück. Diese wollten die Nachricht von der Auferstehung Jesu nicht glauben. Als sie in die Stadt Emmaus gelaufen sind, hat sich ihnen Jesus unerkannt angeschlossen. Die Jünger haben ihn erst am Brotbrechen erkannt.
Ein weiterer Brauch ist das gesegnete Taufwasser, auch Osterwasser genannt, das als Sinnbild für Fruchtbarkeit, Schönheit und Leben steht. Am Karsamstag oder an den beiden Ostertagen wird in Deutschland auch gern das Osterfeuer entzündet. Im heidnischen Glauben ging man davon aus, dass das Feuer den Winter vertreibe und die über die Felder verstreute Asche eine gute Ernte einbringen würde. Im christlichen Glauben ist das Osterfeuer ein Sinnbild für die Auferstehung Jesu Christi.
Das Entzünden der Kerzen ist ein alter Brauch im Christentum, der bereits auf das 4. Jahrhundert zurückgeht. Meistens werden die Osterkerzen bei Gottesdiensten entzündet. Diese Osterkerze bleibt dann bis Pfingsten stehen und wird immer wieder neu entzündet.
Frohe Ostern!
Das Osterfest gehört mit all seinen Traditionen neben Weihnachten zu den wichtigsten kirchlichen Festen im Christentum, das jedes Jahr mit großer Freude begangen wird. An dieser Stelle wünschen wir allen Leserinnen und Lesern ein Frohes Osterfest, schöne Feiertage, eine erholsame Zeit im Kreise der Familie, viel Spaß bei der Suche nach den bunten Ostereiern und nach Geschenken vom Osterhasen!