Linke und Grüne Fraktionen in Sachsen-Anhalt erwägen rechtliche Schritte im Rahmen der Überprüfung des Landeshaushalts 2024. Im Hintergrund steht ein umstrittenes Instrument, das sogenannte globale Underspending. Im Entwurf der Landesregierung werden mehr Ausgaben als Einnahmen erwartet. Im laufenden Betrieb werden rund 432 Mio. Euro eingespart, das entspricht knapp 3 %.
Die Zahl scheine sehr hoch zu sein, sagte Eva von Angern, Fraktionschefin der Linkspartei, am Mittwoch in Magdeburg. Wo genau die Einsparungen liegen sollen, ist nicht transparent. Von Angern glaubt, dass die Menschen ein Recht darauf haben, zu wissen, was mit ihren Steuergeldern passiert und welche Prioritäten gesetzt werden sollten. Auch Cornelia Lüddemann, Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, betonte, dass die Möglichkeit einer Klage weiterhin offen bleibe.
Der Landtag wird am Donnerstag über den Staatshaushalt debattieren. Die Landesregierung legt dem Parlament einen Entwurf vor, der eine Rekordsumme von 14,7 Milliarden Euro vorsieht. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass nicht alle Stellen besetzt und nicht alle Investitionsgelder ausgegeben sind. Keine Mittel.
Auch die Partei Alternative für Deutschland kritisierte am Mittwoch. „Unsere Familien sind größer denn je, aber den Menschen hierzulande geht es nicht besser“, sagte Ulrich Siegmund, Leiter des gemeinsamen Teams.