Onai: „Phantomdebatte“ über Abschiebungen hilft nicht
Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay hält Diskussionen über eine Beschleunigung von Räumungen für ergebnislos. „Diese Scheindebatte über zunehmende Abschiebungen hilft hier überhaupt nicht“, sagte der Grünen-Politiker am Samstag dem Weser Messenger. „Wir in Hannover haben nicht die Kapazitäten, Menschen in dem Ausmaß abzuschieben, wie es die Kanzlerin will.“ würde keinen nennenswerten Wohnraum freigeben. Stattdessen forderte Onai, ungelöste Fragen wie Integration, die Verfügbarkeit von Sprachkursen und die Digitalisierung der Einwanderungsbehörden anzugehen.
Der Bürgermeister sagte der Zeitung, es gebe „gute humanitäre und verfassungsrechtliche Gründe“ für die Duldung der Flüchtlinge. „Die Schutzquote für Menschen, die zu uns kommen, liegt bereits bei 70 Prozent. So zu tun, als wären sie alle illegal, geht an der Realität vorbei. Es lenkt vom eigentlichen Problem ab“, sagte Onai.
Die Bundesregierung will Abschiebungen aus Deutschland vorantreiben. Bundesinnenministerin Nancy Feser (SPD) stimmte dem entsprechenden Gesetzentwurf am Mittwoch vor dem Kabinett in Berlin zu. Das Gesetz muss noch vom Bundestag verabschiedet werden. Die Bundesregierung hofft, die Zahl der kurzfristig scheiternden Räumungen zu reduzieren.
Quelle: www.bild.de