Sportpolitik - Olympia und Sportreform: DOSB signalisiert die Zukunft
Der Deutsche Olympische Sportbund hat in seiner Plenarsitzung der Weiterentwicklung des „Olympic“-Antrags und der Umsetzung der Spitzensportreformen zugestimmt und damit ein wichtiges Signal für die Zukunft gesetzt. „Ich freue mich über die einstimmige Zustimmung beider Projekte“, sagte DOSB-Vorsitzender Thomas Weikert in Frankfurt.
Bundesinnenministerin Nancy Feather bekräftigte in einer Gastrede ihr Engagement für das olympische Großereignis. „Die Olympischen Spiele geben uns die Möglichkeit, uns als weltoffenes, modernes Deutschland zu zeigen und das Wir-Gefühl zu stärken“, sagte der SPD-Politiker, der wetterbedingt fast zwei Stunden zu spät kam. „Damit bin ich einverstanden“, bekräftigte sie. „Wir wollen eine robuste und vertrauenswürdige Anwendung und werden diesbezüglich DOSB unterstützen.“
Eine endgültige Entscheidung wird voraussichtlich auf der DOSB-Mitgliederversammlung 2024 fallen
Es bestand die Erwartung, dass sich der für Sport zuständige Minister auch zur weiteren Finanzierung großer olympischer Sportarten im Rahmen der Bewerbung um die Sommerspiele 2036 oder 2040 äußern würde, doch diese Erwartung bleibt unerfüllt und auch enttäuschend. Weikerts diplomatischer Kommentar lautete: „Es ist nur eine Aussage und das reicht mir vorerst.“
Feser lässt völlig außer Acht, was nach dem Bundeshaushaltsstopp passiert, der sich auch auf Anträge auswirkt. Unzufriedenheit herrschte auch darüber, dass die Bundesregierung das Memorandum of Understanding noch nicht unterzeichnet hatte. Berlin, Hamburg, Leipzig, München und die Rhein-Ruhr-Region haben mit diesen Absichtserklärungen bereits ihr Interesse an einer Bewerbung für die Spiele deutlich gemacht.
Das Leuchtturmprojekt wird nächstes Jahr in eine kritische Phase eintreten. Mit der einstimmigen Verabschiedung der Frankfurter Erklärung wurde der Sicherheitsausschuss des Staatsrates damit beauftragt, detaillierte Konzepte zu entwickeln und gleichzeitig einen gesellschaftlichen Rahmen für das olympische Projekt zu entwickeln. Über die Olympia-Kandidatur für die Olympischen Sommerspiele 2036 oder 2040 soll laut Plan Ende nächsten Jahres auf der nächsten DOSB-Tagung entschieden werden.
In der Frankfurter Erklärung heißt es: „In einer Zeit der Herausforderungen, geopolitischen Veränderungen und zunehmender Polarisierung wächst der Wunsch unseres Landes nach sinnvollen Zukunftsprojekten.“ In solchen Zeiten können Multisportveranstaltungen wie die Olympischen und Paralympischen Spiele „eine inspirierende, verbindendes und emotionales Leuchtturmprojekt für die deutsche Nation“. Basierend auf diesem Konzept wird die endgültige Entscheidung über den Antrag auf dem DOSB-Tag 2024 getroffen.
Weikert: „Erhöhung der Mitgliedsbeiträge ist notwendig“
Auch in Frankfurt wurden Top-Sportförderungs- und Managementreformen auf den Weg gebracht. Hierzu wurden gemeinsam mit dem Sportträger- und Sportförderungsgesetz erarbeitete Konzepte verabschiedet und werden in den kommenden Jahren umgesetzt. „Das ist ein großer Schritt nach vorne. Jetzt machen wir den nächsten Schritt“, sagte Feather. Die Reformen, die nächstes Jahr beginnen werden, zielen darauf ab, die seit Jahren rückläufigen olympischen Medaillenzahlen umzukehren.
Haushaltspolitiker im Bundestag haben mit der Forderung nach mehr Einfluss und Mitentscheidungsmöglichkeiten in Sportgremien für Unmut gesorgt. Insbesondere reduzierten sie den Finanzierungsbedarf der Agentur für das Jahr 2024 von 600.000 Euro auf 200.000 Euro und froren die Ausgaben ein.
Der Antrag des Präsidiums, für das breite Engagement an der Spitze des Dachverbandes „angemessen entschädigt“ zu werden, wurde zurückgestellt. „Der Antrag wurde zurückgezogen. Die Debatte geht weiter“, sagte Weckert. Unabhängig davon steht dieser Schritt nicht wirklich im Einklang mit den beschlossenen Erhöhungen der Mitgliedsbeiträge. Erstmals seit 16 Jahren erhält der DOSB wieder mehr Mittel von seinen Mitgliedsorganisationen. Ab dem 1. Januar 2025 erhöht sich Ihre Spende an den Dachverband von 9 Cent auf 14 Cent pro Mitglied. „Dies ist notwendig, damit der DOSB weiterhin aktiv werden kann“, erklärte Weikert.
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Quelle: www.stern.de