Nach dem erfolgreichen Waldvolksentscheid in Passau will die ÖDP (Öko-Demokratische Partei) die Idee auf andere Städte in Bayern übertragen. Die Österreichische Demokratische Partei wolle allen Waldschutzinitiativen im Freistaat helfen, sagte Urban Mangold, österreichischer Politiker und Gründer der Bürgerinitiative Passau, am Montag. „Auch im Jahr 2023, solange die politische Mehrheit die Bedeutung der Wälder nicht anerkennt, kann das Passauer Modell per Volksentscheid eingeführt werden.“
Am Sonntag stimmten die Passauer Wähler mit rund 78 % dafür. habe diesen Antrag gestellt. Bürgerbegehren wurde unterstützt. Daher darf die Stadt kein Flächennutzungsplanungsverfahren mehr einleiten, wenn dafür der Wald gerodet werden muss. Darüber hinaus muss die Planung von Gewerbegebieten, in denen Bäume gefällt werden, eingestellt werden.
Die vom Passauer Stadtrat ins Leben gerufene oppositionelle Bürgerinitiative erhielt jedoch keine Mehrheit. Daher sollte die Rodung von Wäldern für Gewerbeimmobilien, Wohngebäude und Verkehrsflächen fortgesetzt werden, wenn anderswo Wiederaufforstung stattfindet. Knapp 34 % stimmten dafür. Insgesamt beteiligten sich rund 28 Prozent der Wahlberechtigten.
Die ÖDP hat mit der direkten Demokratie einige Erfolge erzielt. Prominentestes Beispiel ist der von der ÖDP geförderte Volksentscheid zum Raucherschutz, der 2010 zu flächendeckenden Rauchverboten in bayerischen Gaststätten führte.
Vorbild für den gesamten Freistaat war auch der Bayerische Vogel- und Naturschutzverein (LBV). „Das hat Signalwirkung weit über die Stadt Passau hinaus. Die Menschen wissen, dass wir Wälder dringend brauchen, um eine lebenswerte Zukunft zu schaffen“, sagt Vorstandsvorsitzender Norbert Schäffer. Der LBV ist einer der Unterstützer der Bürgerinitiative Niederbayerische Städte.