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Nürnberg bedient: «Geht einfach nicht»

FC St. Pauli - 1. FC Nürnberg
Nürnbergs Iván Márquez (l) und St. Paulis Johannes Eggestein kämpfen um den Ball.

Cristian Fiél war sauer, richtig sauer. Dass sein 1. FC Nürnberg beim FC St. Pauli verliert, das musste aus fränkischer Sicht befürchtet werden. Schließlich sind die Hanseaten Tabellenführer und das derzeit wohl stärkste Team der 2. Fußball-Bundesliga. «Erstmal muss man sagen, dass der Gegner verdient gewonnen hat und die bessere Mannschaft war», räumte der «Club»-Trainer ein. Dass am Ende eines gebrauchten Samstagabends aber ein 1:5 (1:1) stand, das tat weh. «Was mich ärgert, sind die Gegentore vier und fünf. Das ist in der Höhe jetzt schmerzhaft», ergänzte Fiél.

Nach einem frühen Rückstand durch Elias Saad gelang Nürnbergs Kanji Okunuki – dank eines Patzers des gegnerischen Torhüters – der überraschende Ausgleich. In Halbzeit zwei sorgte Johannes Eggestein per Doppelpack für die Vorentscheidung. In der Nachspielzeit schraubten Etienne Amenyido und Connor Metcalfe das Ergebnis dann noch in die Höhe.

Nicht nur Trainer Fiél war angesichts der späten Gegentreffer bedient. «Das Ergebnis ist ernüchternd. Fünf Tore zu fressen, ist natürlich Wahnsinn», sagte Abwehrspieler Jan Gyamerah. Sein Team habe in der Schlussphase versucht, sich nochmal aufzubäumen. In der 70. Minute scheiterte der eingewechselte Lukas Schleimer an Pauli-Keeper Nikola Vasilj, der den Ball an das Lattenkreuz lenkte. «Aber dann am Ende noch das vierte und fünfte zu kassieren, das geht einfach nicht», haderte Gyamerah.

Nürnbergs Torhüter Christian Mathenia, der sich als Ex-HSV-Profi die Reise ans Millerntor des früheren Stadtrivalen ganz anders vorgestellt hatte, war einigermaßen machtlos gegen die Klatsche. «Das Ergebnis haben wir uns am Ende selbst zuzuschreiben», fand er und bemängelte eine schlechte Kommunikation in der Schlussphase. «Die Offensive wollte weiter draufgehen, die Defensive eher verwalten und deshalb fangen wir uns zum Schluss nochmal zwei Gegentore.»

Den heftigen Dämpfer vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion und das Abrutschen in die untere Tabellenhälfte gilt es nun in der Länderspielpause zu verdauen für Fiél und seine Schützlinge. «Wir fahren enttäuscht nach Hause, werden aber die Köpfe wieder hochnehmen», kündigte der Trainer an. Keeper Mathenia analysierte: «Wir haben viele unterschiedliche Halbzeiten gespielt. Jetzt müssen wir schauen, dass wir Konstanz reinbekommen, dann können wir den nächsten Step machen.» Diesen Schritt hat St. Pauli schon längst getan – wie den Nürnbergern schmerzhaft vor Augen geführt wurde.

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