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Während des Lockdowns war das Internet für viele Menschen eine Rettung. Trotz Kontaktverbote konnten wir uns wenigstens über Video-Anrufe oder Chats mit unseren Liebsten und Freunden „treffen“, sich über das Wohlergehen der anderen erkundigen und Neuigkeiten austauschen. Da das gesellschaftliche Leben stillstand, sorgten Streamingplattformen und Social Media für ein wenig Abwechslung und Unterhaltung in unserem sonst sehr monotonem Alltag.

Rettung in der Krise

Die meisten Menschen nutzen täglich das Internet über mehrere Stunden: Chatten, Musik hören, Serien anschauen, auf Social Media unterwegs sein. Das Internet ist mittlerweile nicht mehr wegzudenken – weder aus unserem privaten noch aus unserem beruflichen Leben. Welch eine große Bedeutung das digitale Leben für uns spielt, zeigte sich in der Corona-Krise ganz deutlich. Ohne Zoom, Skype, Emails und Messenger wäre unser Leben wohl noch mehr stillgestanden.

Immer „up-to-date“, immer erreichbar

Die Abhängigkeit von Handys, Laptops und digitalen Medien wächst von Tag zu Tag. Viele Menschen entwickeln eine regelrechte Angst vor dem „Unerreichbar-Sein“. Wird das Handy mal zu Hause vergessen, geraten manche regelrecht in Panik. Erreichbar sein und jeden jederzeit erreichen können: Der Druck wird dabei immer größer. Dabei verschmelzen jegliche Grenzen – es wird auf das Privatleben und sonstige Bedürfnisse der Menschen immer weniger Rücksicht genommen. Die Anrufe und Nachrichten können jederzeit einfliegen: Sowohl in den frühen Morgenstunden als auch am späten Abend, am Wochenende oder gar im Urlaub. Auch steigt die Angst etwas verpassen zu können oder das ständige Bedürfnis die Reaktionen (Likes und Kommentare) in seinen sozialen Medien überwachen zu wollen.

Bei den meisten Menschen beginnt ein Tag damit, dass sie erstmal auf ihr Smartphone schauen: Bereits in der Frühe die Nachrichten im Messenger lesen, Emails checken, Wetterprognose prüfen, Neuigkeiten aus der ganzen Welt erfahren.

Und auch nach den Lockdowns scheinen einige nicht mehr in die reale Welt zurückkehren zu wollen. Sowohl privat als auch beruflich wird weiterhin lieber auf Zoom-Anrufe, Online-Besprechungen und digitale Konferenzen gesetzt.

Risiken und Folgen

Dabei wird ständig vor den Risiken übermäßiger Internetnutzung gewarnt. Dass die digitalen Medien in der Coronazeit eine wertvolle Unterstützung waren, bestreitet niemand, dennoch sollte nach und nach das Leben in die Wirklichkeit verlegt werden. Doch manche Menschen haben sich an die Bequemlichkeit gewöhnt, so werden teilweise sogar Partys über das Internet abgehalten – ohne die Notwendigkeit aus dem Haus gehen zu müssen.

Dabei leiden die sozialen Kontakte extrem. Die Experten warnen davor, zu lange in der digitalen Welt zu verweilen. Es muss eine klare Trennlinie zwischen sinnvoller Nutzung von Internet sowie sinnlosem Zeitvertreib gezogen werden. Sonst kann es passieren, dass ein digitaler Dauerzustand eintritt und die Betroffenen nur schwer wieder daraus finden können.

Insbesondere junge Menschen gelten als gefährdet. Sie sind sich oft der Risiken gar nicht bewusst. Zudem werden immer öfter gefährliche und nicht jugendfrei Inhalte über Messenger oder Soziale Medien verbreitet. Die Eltern können den Internetkonsum ihrer Kinder oft gar nicht kontrollieren. Das ist ziemlich bedenklich, da die Kinder dadurch immer mehr in die Abhängigkeit geraten. Irgendwann dreht sich alles nur noch um das Handy und die Spielkonsole. Andere Interessen, aber auch vor allem Verpflichtungen treten völlig in den Hintergrund. Es findet eine Verschiebung der Prioritäten statt. Kinder und Jugendliche sind aufgrund ihres Alters leider nicht immer in der Lage die Problematik zu erkennen.

Digitale Abhängigkeit sowie Video- und Onlinesucht sind beispielsweise bereits von der Weltgesundheitsorganisation als Krankheiten anerkannt. Durch die Corona-Pandemie haben diese Probleme noch mehr zugenommen. Doch leider haben – insbesondere während des zweiten Lockdowns – nicht alle Eltern die Möglichkeit, und auch nicht die Kapazitäten gehabt, um ihre Kinder ständig unterhalten zu können. Zur Betreuung im Homeschooling kam oft auch die eigene Arbeit dazu, da blieb am Tag nicht mehr viel Zeit, um mit den Kindern etwas zu unternehmen.

Ein übermäßiger Konsum kann jedoch ernste Folgen nach sich ziehen. Vielnutzer leiden oft unter Nervosität, Stimmungsschwankungen und depressiven Symptomen, bedingt durch den dauerhaften Anschluss an die virtuelle Welt. Viele Menschen können den ersten der Lage erst gar nicht einschätzen. Die Abhängigkeit vom Smartphone kann auch zu einem kritischen Zeitverlust führen, so können Menschen zum Beispiel aus ihrem Alltag herausfallen: Sie gehen ihren Verpflichtungen nicht mehr nach, leiden an Zeitverlust, verpassen Termine, vergessen wichtige Sachen, stellen ihren Internetkonsum über alles andere.

Der Weg aus der Internetabhängigkeit

Denn trotz unseres Hangs zur digitalen Welt, wünschen sich viele Menschen etwas weniger vom Internet abhängig zu sein. Wer jedoch bereits Symptome einer Abhängigkeit oder gar Sucht erkennt und nicht von allein seinen Konsum kontrollieren oder reduzieren kann, sollte sich Hilfe holen. Im ersten Schritt können sogenannte Kontroll-Apps helfen. Sie sorgen dafür, dass man zumindest eine erste Einschätzung und Übersicht darüber bekommt, wie viel Zeit man tatsächlich im Internet und an seinem Smartphone verbringt. Des Weiteren kann man sich mithilfe dieser Apps die Beschränkungen für die Nutzungszeit einstellen.

Sind die Probleme schwerwiegender, sollte man eine Beratungsstelle oder einen Arzt konsultieren. Die Folgen der Internetsucht sollten nicht unterschätzt werden. Regelmäßig gibt es Berichte über Menschen, denen der übermäßige Konsum von Internet und digitalen Medien zum Verhängnis geworden ist. Obwohl es sich dabei um Extremfälle handelt, so besteht dennoch die Gefahr, schnell die Kontrolle zu verlieren und sich selbst zu schaden.

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