Viel Frust bei Eltern, Lehrern und Schülern, sehr wenig Lob: Kultusministerium Baden-Württemberg erhält durchschnittlich 1,1 von 5 Sternen, Trey Das Kultusministerium Baden-Württemberg erhält die Note sehr Schlecht von Sha Schoper (Grüne) auf Google Maps, schlechter als andere Abteilungen in Stuttgart, und es könnte nicht schlimmer sein. Wie jedes andere Restaurant, jeder Arzt oder Dienstleister hat auch das Stuttgarter Kultusministerium relativ viele Bewertungen auf Google Maps erhalten. Fast 900 dieser Antworten wurden beim Ministerium für Bildung, Jugend und Sport hinterlegt.
Mit dem Kartendienst können Nutzer Sternebewertungen abgeben und Rezensionen schreiben. Jonas Neugebauer beispielsweise kritisierte den diesjährigen Englisch-Hörverständnistest als „wirklich den schlechtesten seit Jahren“. Moritz Kuhn glaubt, dass das Ministerium seinem Auftrag überhaupt nicht nachkommt. „Das ist sehr schlecht für die Bildung und eine absolute Schande“, schrieb Kuhn.
Ein anonymer Benutzer beschwerte sich, dass Mathe an der High School zu schwierig sei. Der Kritiker schrieb, er frage sich, „wie die Verantwortlichen nachts noch ruhig schlafen konnten“. Auch während der Pandemie gab es viele kritische Kommentare, darunter auch scharfe Kritik an der umstrittenen Plakatkampagne des Ministeriums zur Gewinnung von Quereinsteigern.
Wer wirklich hinter diesen Kommentaren steckt, kann nicht überprüft werden. Laut Informationsseite neben der Sternebewertung gibt der Kartendienstleister selbst an, dass er die Bewertungen nicht prüft, sondern gezielt nach gefälschten Inhalten sucht und diese entfernt.
Zum Vergleich: Alle anderen 10 Berufssparten des Landes verfügen derzeit zusammen nur über etwa 190 Wertungen. Das Wirtschaftsministerium hat mit 4 Sternen die beste Bewertung, es werden aber nur 4 bewertet. Das Ministerium für Soziale Angelegenheiten erhält 1,5 Sterne mit 60 Bewertungen, das Ministerium für Kommunikation 1,9 Sterne mit 55 Bewertungen. Bewertungen müssen mit mindestens einem Stern bewertet werden.
Bildungsministerin Theresa Schhopper zeigte sich von der schlechten Bewertung nicht überrascht. „Bildungsminister sind wie Landestrainer. Jeder weiß es immer besser. Jeder ist in der Schule und jeder hat eine Meinung dazu“, sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Das ist auch okay. „Und es ist logisch, dass man immer zuerst an seine Kinder denkt.“
Allerdings kann sie selbst bei ihrer Arbeit nicht allzu viel über persönliche Interessen nachdenken. „Aber als Bildungsministerin muss man das große Ganze, die Ressourcen und das ganze System im Blick haben und alles so ausgewogen wie möglich halten.“
Wenn sie 2021 ihr Amt antritt, ist sie auch bereit für Kritik. Kritik gab es in der Schulpolitik schon immer. „Die Bildungsministerin wird nie die enthusiastischste Person sein, weil man den Leuten immer auf die Füße treten muss. Das ist nun einmal so, das gehört zum Job.“ Aber sie ist davon nicht beleidigt. „Es ist immer leicht, etwas zu vermasseln. Aber ich weiß, dass es ein harter Job ist, kein Luxuskreuzfahrtschiff, auf dem ich bin.“