Der Abwärtstrend verlangsamte sich, verpasste aber den lang ersehnten Befreiungsschlag: Für Schalke 04 rückt der fünfte Abschied aus dem Fußball-Oberhaus immer näher.
Ein 0:0 gegen den 1. FC Köln im Auftaktfinale sorgte für wenig Aufmunterung beim Tabellenletzten der Bundesliga. Immerhin ist es sechs Minuten vom Ufer entfernt, um Menschen zu retten. Nach drei Niederlagen in Folge zeigte Schalke 04 vor der ausverkauften 61.571 Veltins-Arena mehr Widerstand, nutzte sie aber zu wenig aus.
Andererseits könnten die Kölner unter der tristen Zahl Null besser leben. Der Aufwärtstrend setzte sich nach einem Erdrutschsieg über Werder Bremen (7:1) und einem Unentschieden bei München (1:1) fort.
Schalke-Trainer Thomas Reis entschied sich in Bedrängnis für die drei Winterprofis Tim Schack, Moritz Janz und Jere Uronen. Außerdem favorisierte er unerwartet Ralf Fahrmann, der am 22. Mai 2021 in Köln sein letztes Bundesligaspiel absolvierte und nun Alexander Schwalow als Torhüter ablöst. „Er ist Schalke durch und durch. Er kennt alle Mechaniken“, verteidigte der Trainer sein Verhalten.
Der Mut des Trainers, den Neuzugang nach nur wenigen Tagen zu integrieren, zahlte sich für Schalke beinahe schon früh aus. Nach Flanke von Skarke köpfte Lenz (2.) ein, wurde aber von FC-Torhüter Marvin Schwäbe geblockt.
Nach diesem verheißungsvollen Beginn flachte das Spiel ab. Obwohl das Tabellenletzte im Vergleich zum hart umkämpften 1:6 gegen Leipzig fünf Tage zuvor mutiger wirkte, wurden sie im Spiel kaum weiter betont. Und da auch Köln um Torchancen kämpfte, hielt sich der Unterhaltungswert in Grenzen. Am spannendsten ist der harte Zweikampf, der die Meute in der Mitte bildet.
Lediglich Danny Lazar (38.) war bis zur Halbzeit nah am Tor, doch der Pass auf Simon Trode war zu ungenau. Köln vergab diverse Kontermöglichkeiten durch zu langsames oder ungenaues Passspiel.
Nach dem Wiederanpfiff erhöhte Schalke den Druck, fand aber zunächst keine wirksamen Mittel, um die gut aufgestellte FC-Abwehr aufzurütteln. Nur Tom Krause (64.) köpfte knapp übers Tor, um der Führung wirklich nahe zu kommen. Rodrigo Zalazar überstand in der 68. Minute einen Fußbruch und kehrte für das Schalke-Spiel zurück, und sein viel gepriesenes Comeback führte nicht zum erhofften Happy End.