Familienministerin Ursula Nunnimacher (Grüne) ist angesichts sinkender Geburtenraten und des hohen Durchschnittsalters der Hebammen in Brandenburg besorgt über den Zustand der Geburtshilfe im ländlichen Raum. „Viele Hebammen werden in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen und der starke Geburtenrückgang wird die Geburtskliniken fernab von Berlin zunehmend in Schwierigkeiten bringen“, sagte der Minister am Montag in seinem Gutachten zur Hebammenversorgung. „Wegen der geringen Geburtenrate.“ Tarife in Kliniken können die Rentabilität beeinträchtigen und die Ausbildungsmöglichkeiten einschränken.“ Daher ist es unerlässlich, im Dialog mit allen Beteiligten Wege zu finden, um das Angebot zu stabilisieren.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Geburten im vergangenen Jahr im Vergleich zu den beiden Vorjahren um rund 1.600 auf 17.439 gesunken. Die Geburten im Umland stiegen zwischen 2010 und 2020 leicht um 3,9 Prozent, während sie in weiter von Berlin entfernten Gebieten um 2,3 Prozent sanken.
Basierend auf Bevölkerungsprognosen wird erwartet, dass die Geburten in allen Regionen zurückgehen. Das Ministerium meldete einen Rückgang der Geburtenrate in Brandenburg. Der durchschnittlichen Prognose zufolge wird die Zahl der Geburten im Jahr 2030 um 11 % niedriger ausfallen als im Jahr 2019, wobei die regionalen Besonderheiten stark variieren: Im Raum Berlin wird mit einem Rückgang von 4 % gerechnet, im weiteren Umkreis sind es sogar -17 %. Finger weg von Berlin.
Midwifery Reports Programmmanagerin Monica Sand warnte davor, dass Entbindungskliniken aufgrund sinkender Geburten und Personalmangel noch weiter schließen könnten. „Obwohl die Erreichbarkeit der Geburtskliniken im Berliner Umland sehr gut ist, müssen schwangere Frauen fernab des Berliner Umlandes einen weiten Weg zurücklegen, um die nächste Klinik zu erreichen.“ Sander warnte, dass neben der Sicherung des Hebammennachwuchses auch ländliche Gebiete von Bedeutung seien Auch dringender Bedarf besteht. Es brauche neue Konzepte: „Dazu gehören digitale Telegesundheitsdienste, erweiterte geburtshilfliche Notfalldienste und zusätzliche stationäre Angebote für Schwangere in Kliniken.“ Frauen und ihre Familien. »