Auch Ostdeutschlands Fußballchef Hermann Winkler hat die Ausschreitungen beim DFB-Pokalspiel des Fußball-Regionalligisten Lok Leipzig gegen Eintracht Frankfurt scharf verurteilt und Unterstützung für den Verein angemahnt. Winkler hatte die Partie und damit auch die Vorfälle am Sonntag im Bruno-Plache-Stadion miterlebt, beim 0:7 gegen die Eintracht waren rund um das Spiel zwei Gäste-Fans schwer verletzt worden. Wegen Böller-Würfen hatte sie in der 73. Minute unterbrochen werden müssen.
«Das Spiel war top vorbereitet, was aufgrund der Baumaßnahmen auf dem Gelände nicht einfach ist», sagte Winkler, der Präsident des Sächsischen und Nordostdeutschen Fußballverbandes ist, der «Leipziger Volkszeitung» (Dienstag). «Einzelne Leute machen dann alles kaputt. Das sind Kriminelle, die in unserem Fußball und auch auf unseren Straßen nichts zu suchen haben.»
Er hoffe, dass die Täter identifiziert und dingfest gemacht würden, betonte der 60 Jahre alte Fußball-Funktionär. Man könne Lok dabei nicht allein lassen, Staat und Justiz seien gefordert.
Die Polizei hatte am Montag erklärt, dass nach dem Wurf von Pyrotechnik aus einem Heimblock in Richtung der davor sitzenden Rollstuhlfahrer wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion ermittelt werde. Auch der DFB ermittelt.
Lok hatte den Behörden uneingeschränkte Unterstützung zugesichert und mit klaren Worten auf die Ausschreitungen reagiert. Die sportliche Leistung des Außenseiters sei sensationell gewesen, die Stimmung großartig. «Doch dann haben ein paar dumme Vollidioten dieses Fußballfest beschmutzt. Ihr seid keine Fans!», hieß es in einer Stellungnahme. «Niemand will eure bescheuerte Ego-Show sehen und am Ende verletzt ihr noch bewusst Fans im Rollstuhl und nehmt am Ende noch Verletzungen unserer Nachwuchsspieler in Kauf. Verpisst euch! In einer anderen Sprache versteht ihr es sowieso nicht.»