Im Einzelhandel in Sachsen-Anhalt drohen noch bis Ende der Woche Einschränkungen durch Warnstreiks. Bis einschließlich Samstag werde täglich gestreikt, sagte die Handelsexpertin der Gewerkschaft Verdi, Christine Stoffl. Am Mittwoch beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben rund 150 Teilnehmer an einer ersten Kundgebung in Magdeburg. Darunter seien Mitarbeiter von Kaufland, Edeka, Marktkauf und Ikea aus verschiedenen Städten in Sachsen-Anhalt gewesen.
Verdi fordert für die Beschäftigten unter anderem 2,50 Euro mehr Lohn und Gehalt pro Stunde, was einer Anhebung des Eckgehalts um etwa 15 Prozent entsprechen würde. Der Ecklohn ist das Entgelt in einer mittleren Facharbeitergruppe. Die Arbeitgeber haben nach eigenen Angaben Erhöhungen im Umfang von 8,4 Prozent angeboten – gestreckt auf zwei Jahre.
Mehrere Verhandlungsrunden waren zuletzt erfolglos geblieben. Die vierte Verhandlungsrunde für die rund 270.000 Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen steht am 29. August an.
Der Handelsverband Mitteldeutschland warf der Gewerkschaft eine Blockadehaltung vor. Man habe bereits zur ersten Verhandlungsrunde im Juni ein Angebot vorgelegt, das höher gewesen sei als jeder einzelne Tarifabschluss der vergangenen Jahre, sagte Hauptgeschäftsführer René Glaser der Deutschen Presse-Agentur. Die Gewerkschaft beharre dagegen weiter auf den Ausgangsforderungen und einem unrealistischen und wirtschaftlich nicht vertretbaren Forderungskatalog.