Wer das „House of Yes“ in New York betreten möchte, lernt zunächst auf freundliche Weise die Kultur des Hauses kennen. Denn in Brooklyns angesagten Clubs darf es auch mal etwas freizügiger zugehen – aber nur mit Respekt und Einverständnis.
“Protokoll ist alles, sowohl auf als auch neben der Tanzfläche”, heißt es dort. Deshalb ist es immer wichtig zu fragen, bevor man sich auf Körperkontakt einlässt. Und: „It’s okay to say no in the House.“ Damit die Clubgänger, die sich in kalten Nächten vor dem Eingang anstellten, auch alles richtig machten, wurden sie animiert, unisono zu singen: „No mean no“ und „Yes mean yes“. ”
Geschultes Personal und Codewörter
Awareness steigt nicht nur in New York, sondern auch hierzulande: “Awareness ist ein sich schnell entwickelndes Thema und die Sensibilität dafür ist hoch”, sagt er Victor Oswalt vom Netzwerk Clubs am Main, das rund 15 Vereine aus dem Rhein-Main-Gebiet vereint. Angaben zu Fallzahlen liegen jedoch nicht vor. Das Konzept eines Party- oder Clubbetreibers ist sehr persönlich. Sie können sich mit einem geschulten Sensibilisierungsbeauftragten oder einem Codewort an der Bar melden.
Der Frankfurter Club „Tanzhaus West“ betont, dass es keinen sexuellen Missbrauch, missbräuchliches oder sexistisches Verhalten oder Diskriminierung, Rassismus, Antisemitismus, Homophobie oder andere Formen von Gewalt jeglicher Art gibt. Wer sich belästigt fühlt oder eine solche Situation beobachtet, kann sich jederzeit – auch außerhalb des Vereinsbetriebs anonym – an die Mitarbeiter wenden. Außerdem wurden zwei Frauen als Kontaktpersonen genannt, „die sich die Zeit nehmen würden, Ihre Geschichte zu hören“.
Bewusstsein in Zeiten von #metoo und Black Lives Matter
Dieses Thema ist auch in Berlin, der Hauptstadt der Clubkultur, die einen starken Platz in Deutschland einnimmt. So hat beispielsweise das Berliner Clubkomitee eine „Academy of Awareness“ zu Themen rund um Awareness, Diversity und Antidiskriminierung eingerichtet.
“Natürlich ist dies ein Thema, das die gesamte Gesellschaft betrifft, und öffentliche Debatten wie #metoo oder Black Lives Matter schärfen das Bewusstsein und das Bewusstsein für Diskriminierung, sexuelle Gewalt oder das Überschreiten von Grenzen”, sagte Katharin Ahrend von der Akademie verwalten. „Aber Clubs spielen eine besondere Rolle, weil sie auch Rückzugsorte sind, Orte, an denen sich jeder frei und geborgen fühlen soll.“ Auch aus Berlin gibt es keine konkreten Zahlen.
Die Akademie bietet dem Club spezifische Unterstützung, beispielsweise durch Workshops. Jetzt gibt es Anfragen aus ganz Deutschland. „Diese Entwicklung ist sehr positiv“, sagte Arend. „Gleichzeitig gibt es hier noch große Unterschiede, manche Vereine haben über die Jahre Wissen und Strukturen aufgebaut, aber es gibt auch Vereine, die sich überhaupt nicht mit dem Thema auseinandergesetzt haben.“ In Berlin zum Beispiel „Mensch Meier “ oder „about blank“ haben das Thema schon lange besonders im Blick, auch „Tresor“ und „RSO“ sind im Bereich der Wiedereröffnung von Clubs aktiv.
“Ist Louisa da?”
“Während der Pandemie ist viel passiert”, erklärte Arend. „Wenn es im Verein ruhiger wird, nehmen sich viele die Zeit, Mitarbeiter intensiv zu schulen und interne Teams aufzubauen.“
Im westfälischen Münster hat der Frauennotruf die Aktion „Luisa ist da“ ins Leben gerufen! “ sind Kommunen in ganz Deutschland beteiligt: Wenn sich Frauen in einer Bar oder einem Club belästigt, belästigt oder bedroht fühlen, können sie antworten „Ist Luisa da? “Das Problem. Wenden Sie sich an die Mitarbeiter, um sofortige und diskrete Hilfe zu erhalten.
Die Stadt Wiesbaden ist eine davon. “Alles, was Geld kostet, wird von der Stadtverwaltung übernommen”, sagte die Stadtfrauenbeauftragte Saskia Veit -Prang sagte. Aber: „Die Reaktion war bisher nicht positiv. „Bisher haben nur vier Standorte teilgenommen.“ Luisa ist hier! „Begonnen hat es im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg. Damals im Jahr 2018. „Insgesamt war das Feedback positiv, aber es war schwierig, das Projekt tatsächlich in Bars und Clubs einzuführen“, erklärt die dortige Repräsentantin Beate Friedrich.
In der aktuellen Fluktuationssituation ist es für den Verein eine Herausforderung, kostenlose Trainingseinheiten umzusetzen.“ „Aber es reicht nicht, Plakate oder Flyer auf der Damentoilette aufzuhängen“, sagt Friedrich. „Hoffentlich dass, wenn sich die Dinge nach COVID wieder normalisieren und mehr festangestellte Mitarbeiter in der Gastronomie arbeiten, die Bereitschaft der Betreiber steigen wird. “