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Niemand kann die türkische Partynacht stoppen

Pfiff und politische Brisanz

Türkische Fans waren in Berlin ganz klar in der Mehrheit..aussiedlerbote.de
Türkische Fans waren in Berlin ganz klar in der Mehrheit..aussiedlerbote.de

Niemand kann die türkische Partynacht stoppen

Die türkische Nationalmannschaft und ihre Fans in Berlin feiern eine historische Partynacht. Die deutsche Mannschaft musste viele Buhrufe einstecken, weil ihre Spiele nicht so emotional waren wie die der Gegner. Darüber hinaus zeigten einige Leute der Alternative für Deutschland den Mittelfinger.

Das musste irgendwie passieren. Für die deutsche Nationalmannschaft unter Julian Nagelsmann war es die erste Niederlage und dann das Heimdebüt, das in ein Auswärtsspiel überging. gegen Türkiye. In Berlin. Das ist kein normales Fußballspiel. Natürlich handelt es sich nicht um ein einfaches „Freundschaftsspiel“. Wie die seit mehr als einem halben Jahrhundert eng miteinander verflochtene Geschichte beider Länder zeigt, ist es weit mehr als das. Es geht um Stolz, Identität, Familie. Es endete mit einer langen und historischen türkischen Partynacht.

Eine junge und jubelnde türkische Nationalmannschaft feierte vor begeisterten 72.592 Zuschauern im Berliner Olympiastadion, die meisten davon in Rot und Weiß gekleidet. Ihr erster Sieg in Deutschland seit 72 Jahren, seit einem 2:1-Sieg im Juni 1951. Die Männer von Cheftrainer Vincenzo Montelo gingen Hand in Hand mit den Fans und gewannen alle ihre ersten drei Spiele mit mehr Leidenschaft und Leidenschaft. und kämpfen.

„Wir waren auf keiner Position emotional“, sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann nach dem Spiel bei RTL. „Einige Leute haben einen guten Job gemacht, aber einige haben nicht das emotionale Niveau erreicht, um an ihre Grenzen zu gehen.“ Die Türken haben es auf dem Platz und auf der Tribüne geschafft. Das funktioniert wirklich. Stürmer Nicolas Fehrkruger gab später zu: „Man muss sagen, wir haben ein Auswärtsspiel in der Hauptstadt gespielt. Die Türken waren emotional. Dann wären wir in Schwierigkeiten.“

Für Beijing Dogan und Grau pfeifen die Wölfe

Vor dem DFB-Team schwimmen, türkische Popsongs und Summer Cem von Borussia Mönchengladbach rappen: „Easy easy, tamam tamam“ im Olympiastadion. „Es wird so sein, als würden wir zu Hause spielen“, prognostizierte Montero am Freitag angesichts der überfüllten Ränge. Schon vor dem Spiel feierten Tausende Menschen seine Mannschaft in den Straßen Berlins. Sie kommen aus Berlin, Dortmund, Frankfurt oder Kiel. Sie alle freuten sich, ihre Nationalmannschaften endlich wieder in Berlin spielen zu sehen. Komplett außer Haus. Es ist ein krasser Gegensatz zu den deutschen Fans, die der Mannschaft seit Jahren kritisch gegenüberstehen.

Das letzte Mal, dass sie sich vor Publikum trafen, war 2010, als ein gewisser Mesut Özil das 2:0 erzielte. Er jubelte vorsichtig, wurde aber von türkischen Fans ausgebuht. Diesmal wurde DFB-Kapitän Ilkay Gündogan in seinem ersten Spiel gegen die Türkei beleidigt. Für viele Türken ist die Auswahl eines Spielers mit türkischen Wurzeln in einem DFB-Team ein Verrat. Hässlich.

Die türkische Partynacht beginnt tagsüber. Nachdem die Fans am Nachmittag in den Kreuzberger Restaurants trainiert hatten, marschierten am frühen Abend fast 2.000 Fans unter viel Trommeln und Gesang zum Stadion. Allerdings tauchen in den sozialen Medien immer wieder Brände und Videos auf, die das vom Verfassungsschutz als rechtsextremistische Organisation eingestufte Symbol „Grauer Wolf“ zeigen.

„Heuss-Turken“ und „Auswärtssieg“

Startpunkt der Prozession ist der Theodor-Heuss-Platz. 1958 führte der ehemalige Bundespräsident rund 150 türkische Berufsschulabsolventen nach Deutschland. In Deutschland waren sie als „Heuss-Türken“ bekannt. Dies war der Beginn der sogenannten „Gastarbeiter“-Einwanderung, wenige Jahre bevor Deutschland 1961 ein Anwerbeabkommen mit der Türkei unterzeichnete. Vor genau 50 Jahren wurde die Rekrutierung endgültig eingestellt.

Geschichte und Brisanz – allerdings würden nur wenige Fans mit einer türkischen Einwanderungsgeschichte wie Gündogan oder der in Köln geborene Dortmunder Saleh Özkan, der als Ersatz für die Türkei dient, an Theodor Hess denken oder wenn sie denken Zurück zu ihren Eltern, ihren Großeltern, der Herkunftsgeschichte ihrer Familie in Deutschland, sie werden im Jahr 1973 aufhören. Trotz ihres enormen Beitrags zum deutschen Wirtschaftswunder fühlen sich viele von ihnen kaum als gleichberechtigte Bürger in der deutschen Gesellschaft akzeptiert. Dafür sorgt der Begriff „Gastarbeiter“, der Ausgrenzung und Diskriminierung mit sich bringt.

Leider wird auch heute noch oft in „wir“ und „die“ gespalten, und der Türkei sollte klar sein, dass Menschen sowohl türkische als auch deutsche Identitäten haben können. Es ist auch ein Signal, das sich an Gruppen wie die Grauen Wölfe richtet. Aber zurück zum Fußball. Zurück zur türkischen Partynacht. Auf dem Rasen war eigentlich keiner.

Die Türkei startete aggressiv, die Fans jubelten wild und pfiffen weiter und verlangten von der deutschen Mannschaft, den Ball zu kontrollieren. Doch fünf Minuten später kam das kalte Wasser: Linksverteidiger-Meerschweinchen Kai Havertz erzielte das 1:0. Die deutschen Fans zeigten ihren Humor und skandierten „Auswärtssieg“, während die Buhrufe und Pfiffe in der Türkei weiter nachließen. Obwohl die türkischen Fans von Beginn an lautstark waren, wirkte ihre Mannschaft auf dem Platz verhalten. An diesem ereignisreichen Samstag wurde es im kalten Berliner Umland zeitweise so ruhig, eine Seltenheit in der Hauptstadt. Çüş.

Erdogan hat keine politische Bühne

Aber jedes Mal, wenn die Türken eine kleine Chance haben, wird es bald welche geben, aber sie stellen noch keine wirkliche Bedrohung dar. Fans Aber sie schrie aus dem Tief in ihrem Herzen: „Ich möchte wieder gewärmt werden.“ Schon bald erhellten die Zuschauer das Stadion mit Handylichtern. Ein Hauch Kitsch darf bei türkischen Feierlichkeiten nie fehlen. Aber sich jetzt hinsetzen und Çay trinken? Gar nichts.

Kurz darauf erzielte Ferdi Kadıoğlu (37.) den verdienten 1:1-Anschlusstreffer. Marsala. Die Schlange explodierte, sie waren alle für diesen Moment hier.Die Freude an Türkiye – inklusive einer Prise politischer Brisanz. Auf der unteren Ebene wehen neben der türkischen Flagge zwei palästinensische Flaggen.

Am Freitag verhängte der autoritäre Präsident der Türkei, Recep Tayyip Erdogan, den Ausnahmezustand für Berlin und besuchte Kanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Schönig. Teinmeier sorgte erneut für Ärger mit seiner Pro-Hamas-Rhetorik. Gelegentlich kommt es zu kleinen Gegendemonstrationen. Kamal Sido, Nahostexperte der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), kritisierte: „Der Präsident der Türkei ist ein Propagandist des islamistischen Hasses. Unter seiner Anweisung begeht die türkische Armee täglich Verbrechen gegen ethnische und religiöse Minderheiten.“ ist ein Kriegsverbrechen.“ „Es ist unverständlich, dass unsere Staats- und Regierungschefs diesem Mann unbedingt die Hand schütteln wollen.“

Erdogan wollte ursprünglich ins Berliner Olympiastadion kommen, flog dann aber zurück in die Türkei . Glücklicherweise verkam dieses spannende Spiel nicht zum politischen Theater. Außer ein paar Fahnen gab es keine weiteren politischen Aktionen. Die Leute wollen hier Fußball schauen. und lebe. Hier gibt es eine türkische Partei.

„Türkische Nacht in Berlin“

Beim DFB-Spiel ist endlich etwas passiert. Jede noch so kleine Situation wurde nach dem Ausgleich mit wildem Jubel quittiert – bis ein geologischer Vorfall für den ultimativen Aufruhr sorgte. Der letzte Vulkanausbruch der Türkei ereignete sich am Nemrut Dağı im Jahr 1881, das 2:1-Unentschieden ereignete sich jedoch kurz vor der Halbzeit in Berlin. Das zweite Länderspiel ging an Torwart Kevin Trapp vorbei und gelangte in den Strafraum (45.+2). Querlatte, Torpfosten, Tor. Die ganze türkische Bank sprang auf und war entsetzt. Die Emotion, die Nagelsmann fordert. In völliger Ekstase und mit einem Halbzeitvorsprung vor seinem Rivalen, diesem großartigen Fußballland, erklärte Trainer Montero das Land zum Favoriten für die Europameisterschaft dieser Woche. Einfach, einfach, Tamam, Tamam.

Füllkrug kam nach hervorragender Vorarbeit von Florian Wirtz kurz nach der Pause (Tor 48) wie ein ungebetener Gast ins Spiel und schoss Deutschlands nächsten Blitztreffer. Es gab immer mehr Hin und Her und das Spiel machte Spaß. Laut Videobeweis gab es in der 71. Minute einen Handelfmeter (Havertz). Yusuf Sarı sagte in seinem dritten Länderspiel teşekkürler und traf zum 3:2-Endstand.

Die Party erwacht wieder zum Leben und niemand kann sie heute Abend aufhalten. Der DJ hat bereits das nächste Lied gespielt und wir können wieder tanzen. Bis spät in die Nacht schrieb die türkische Zeitung Hürriyet: „Türkische Nacht in Berlin“. Denn dann ist Schluss. Der historische Sieg der Türkei war perfekt, die rot-weißen Fans sahen sich in der U-Bahn stolz die besten Videos des Stadions auf ihren Handys an. Nehmen Sie am Autokorso am Ku'damm teil und feiern Sie am Kottbusser Tor.

„Gesunde Füße“, lieber DFB

Irgendwie gewinnt Deutschland auch im Sinne der Völkerverständigung. Denn die Partynacht war ein Mittelfinger der AfD und der Rechtspopulisten, die nach dem Spiel in den sozialen Medien über „Bevölkerungstausch“-Verschwörungstheorien in rechtsextremen Kreisen schimpften und behaupteten, Deutschland sei deswegen „am Ende“. Nationalmannschaftpfiff Stimme. Die deutsche Mannschaft erntete in letzter Zeit viele Buhrufe für ihre schlechten Ergebnisse.

In der Türkei bedankt man sich immer höflich bei seinen Gästen, in diesem Fall etwa nach einem Heimspiel gegen den DFB: Ayağınıza sağlık! Die wörtliche Übersetzung von „Gesundheit für Ihren Fuß“ könnte nicht treffender sein.

Quelle: www.ntv.de

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