Deutsche Mobilfunkbetreiber haben Fortschritte beim Ausbau schneller Mobilfunknetze gemacht. Im Juli deckten 5G-Antennen 92,8 Prozent von Niedersachsen ab, 3,3 Prozentpunkte mehr als ein halbes Jahr zuvor, teilte die Bundesnetzagentur auf Anfrage mit. Das ist fast das Doppelte des Wertes im Vergleich zum Juli 2022, als nur 48,6 % der Landesfläche abgedeckt waren.
Im Vergleich von 16 Bundesländern sprang Niedersachsen innerhalb eines Jahres vom 11. auf den 5. Platz. Am besten sieht die Situation in den drei Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin aus, wo der Netzausbau relativ einfach ist. Für Bremen meldeten Telekommunikationsunternehmen eine kombinierte 5G-Abdeckung von 99,99 %, verglichen mit 99,92 % im Januar.
Unter den Bundesländern hatte Schleswig-Holstein im Juli mit 96,8 % den höchsten Abdeckungsgrad, gefolgt von Niedersachsen. Hessen liegt mit 82,5 % auf dem letzten Platz. Nur geringfügig besser ist die Situation in Baden-Württemberg (82,6 %) und Rheinland-Pfalz (82,9 %). Der Bundesdurchschnitt liegt bei 89 %.
Für Mobilfunknutzer sind diese Zahlen jedoch nur begrenzt aussagekräftig, da es sich um gebündelte Werte handelt: Wenn der Netzbetreiber eines Dorfes über 5G-Antennen verfügt, die beiden anderen Netzbetreiber jedoch nicht, ist das Dorf immer noch abgedeckt. Gilt als abgedeckt – Allerdings erhalten Kunden der beiden anderen Netzbetreiber dort keine 5G-Konnektivität. Die Daten stammen von Netzbetreibern und werden alle drei Monate von der Bundesnetzagentur veröffentlicht.
Je weiter die Expansion voranschreitet, desto schwieriger wird es. Denn mancherorts finden Unternehmen zum Beispiel keine geeigneten Grundstücke zur Anmietung für den Mastbau. Derzeit gibt es in Deutschland drei Mobilfunknetzbetreiber: Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica (O2). 1&1 steckt als zukünftiger vierter Betreiber noch in den Kinderschuhen.
Aufgrund des langsameren Funkstandards 4G (LTE+) lag die regionale Abdeckung in Niedersachsen im Juli bei 98,5 %. Ein Anstieg um 0,1 Prozentpunkte seit Januar 2023 und ein Anstieg um 0,9 Prozentpunkte seit Juli 2022. Hamburg und Bremen verfügen bereits über eine 100-prozentige Vollversorgung.