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"Nicht mehr zeitgemäß": Keller kritisiert erneut den deutschen Fußballverband

Fritz Keller, der ehemalige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), hat die Arbeitsbedingungen und die Struktur des DFB scharf kritisiert. Er selbst habe in seiner Amtszeit "emotionale Fehler" gemacht, bereue diese aber nicht.

Als nächstes kommt seine Kritik am deutschen Fußballverband: Fritz Keller. Foto..aussiedlerbote.de
Als nächstes kommt seine Kritik am deutschen Fußballverband: Fritz Keller. Foto..aussiedlerbote.de

Deutscher Fußball-Bund - "Nicht mehr zeitgemäß": Keller kritisiert erneut den deutschen Fußballverband

Der ehemalige DFB-Präsident Fritz Keller hat den Deutschen Fußball-Bund (DFB) erneut kritisiert.

In einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin netzwerk Südbaden sagte der 66-Jährige: "Fast niemand im DFB hat jemals einen Verein trainiert. Die Positionen werden nicht nach dem Dienstalter, sondern nach persönlichen Biografien vergeben." "Und fügte hinzu: "Der Favorit bekommt den Job, nicht derjenige, der am besten geeignet ist."

"Nicht mehr zeitgemäß."

Stephen Grunwald ist eine Ausnahme. "Erstmals fungiert ein sachkundiger Kämmerer als hauptamtlicher Finanzvorstand", sagte Keller. "Der Rest dieser Struktur ist aus meiner Sicht im Deutschen Fußball-Bund nicht mehr zeitgemäß. Dieser Verband hat in meiner Amtszeit einen Umsatz von 500 Millionen Euro erreicht und muss nachhaltig geführt werden. Das hat nichts mit den Funktionären zu tun. Es gibt hier einen weiteren Ausschuss, immer noch einen Ausschuss. Das wird das Tempo nicht erhöhen, es wird alles verlangsamen."

Keller war viele Jahre lang Eigentümer des Freiburger FC und von September 2019 bis Mai 2021 Präsident des DFB. Er musste zurücktreten, nachdem er den damaligen Vizepräsidenten Rainer Koch bei einer DFB-Sitzung als Nazi-Richter beschimpft hatte. Im März 2022 wurde Bernd Neuendorf Kellers Nachfolger.

Behandlung von Mitarbeitern in Frage gestellt

"Ich wollte etwas verändern und habe versucht, eine neue Kultur einzuführen. Dabei habe ich vielleicht naiv einige Dinge übersehen", sagte Keller im Rückblick auf seine Zeit als Verbandschef. "Am Ende hatte ich kein gutes Gefühl, als ich merkte, dass massiv gegen Mitarbeiter vorgegangen wurde, auch mit unsauberen Methoden. Das konnte ich vor mir, meinen Mitarbeitern und meiner Familie nicht mehr verantworten. "

Er habe "auch tolle Leute beim DFB gesehen, die sich nicht unterkriegen ließen und dem ganzen Druck und den Erpressungen standgehalten haben: das ist ein echter Charakterbeweis", so Keller weiter. "Was habe ich noch gelernt? Dass ich nicht mehr so naiv bin."

Er selbst habe "emotionale Fehler gemacht, die meist mit meiner Selbstbeherrschung zu tun hatten. Aber ich bereue nichts, denn ich habe trotzdem etwas hinterlassen können. Einige der Protagonisten, die den Boden unter den Teppich kehren wollten "Die Vergangenheit ist vorbei. Manche Leute schmeißen sich selbst raus." Das könnte eine Chance sein.

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Quelle: www.stern.de

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