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NGOs: Mehrfache willkürliche Verhaftungen in Afghanistan

Taliban
Taliban-Kämpfer in Kabul: Die Islamisten weisen die Vorwürfe als «Propaganda» und «unwahr» zurück.

Menschenrechtsgruppen zufolge hat es seit der Machtübernahme der islamischen Taliban viele willkürliche Festnahmen von Menschenrechtsaktivisten oder ehemaligen Regierungsangestellten in Afghanistan gegeben.

Zwischen Mitte August 2021 und Mitte November 2022 wurden insgesamt 1.976 Personen festgenommen, darunter ehemalige Sicherheitskräfte und Regierungsbeamte, aber auch Demonstranten, Journalisten oder Personen, die mit dem Widerstand gegen die Taliban in Verbindung stehen. Bericht veröffentlicht von der Rawadari Group.

Der Bericht stellte fest, dass einige Häftlinge Gewalt und Misshandlungen ausgesetzt waren. Auch enge Familienmitglieder sind vor Verhaftungen nicht gefeit. Insgesamt hätten die Verhaftungen „ein Klima des Terrors und der Angst unter den afghanischen Bürgern geschaffen“, heißt es in dem Bericht. Geschäftsführer von Rawadari ist Shaharsad Akbar, ehemaliger Vorsitzender der unabhängigen afghanischen Menschenrechtskommission.

Letztes Jahr veröffentlichten die Vereinten Nationen auch einen Bericht über die Verhaftung und Ermordung von Menschenrechtsaktivisten, Demonstranten und afghanischen Angestellten. Dessen war sich die vorherige Regierung der Taliban bewusst. Islamisten halten dies jedoch für “Propaganda” und “unwahr”.

Die Taliban erlangten im August 2021 nach einer blitzschnellen Militäroffensive und der Flucht des afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani die Macht in Afghanistan zurück. Seitdem sind Islamisten international in die Kritik geraten, vor allem wegen ihrer massiven Entrechtung von Frauen. Immer wieder wurden Demonstrationen gegen ihre Regierung gewaltsam aufgelöst. Die humanitäre Lage im Land gilt als äußerst gefährlich.

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