Am Landgericht Oldenburg hat am Mittwoch ein Prozess wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe begonnen. Der 64-jährige Angeklagte will sich am nächsten Verhandlungstermin am Montag äußern, wie eine Sprecherin des Gerichts auf Anfrage mitteilte.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, zwischen November 2008 und März 2015 in sechs Fällen Steuerhinterziehung begangen zu haben. Bonuszahlungen des Konzerns Steinhoff seien unter anderem bewusst verschwiegen worden. Dadurch habe er rund 2,9 Millionen Euro erlangt, rund 2,4 Millionen Euro seien davon bereits zurückgezahlt worden.
Erst am Montag hatte das Landgericht den Angeklagten in einem anderen Verfahren im Zuge des Bilanzskandals beim Möbelkonzern Steinhoff verurteilt. Der ehemalige Manager der Unternehmensgruppe wurde für zwei Fälle unrichtiger Darstellung in Bilanzen mit zwei Jahren auf Bewährung bestraft. Sein Kollege wurde zu drei Jahren und sechs Monaten für unrichtige Darstellung in Bilanzen in zwei Fällen und für eine Beihilfe zu Kreditbetrug verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
In dem neuen Verfahren gehe es aber um private Steuerhinterziehung, teilte die Gerichtssprecherin mit. Der Fall betreffe nicht direkt den Steinhoff Konzern und werde deshalb eigens verhandelt.