Der neue Werks-Shuttlezug des Elektroautoherstellers Tesla muss im Falle eines möglichen Unfalls keine besonderen Sicherheitsanforderungen erfüllen. Die Züge zwischen dem Erkener Bahnhof bei Berlin und dem Werk Grünheide sind seit Montag unfallfrei in Betrieb. Das Autowerk wurde im vergangenen Jahr vom Land Brandenburg genehmigt und muss bestimmte Auflagen erfüllen, um Unfälle zu verhindern oder auf sie zu reagieren. Dazu gehören Melde- und Meldepflichten. Der Umweltverband Grüne Liga Brandenburg hat Bedenken geäußert.
Tesla hingegen dementierte Bedenken. Bei dem Zug handele es sich nicht um eine unfallrelevante Anlage, da dort nicht mit den entsprechenden Stoffen umgegangen werde, hieß es in der Stellungnahme. Für die Anlage gilt die Störfallverordnung, da die Anlage als untergeordneter Betriebsbereich eingestuft ist, dies hat jedoch keine Auswirkungen auf den Betrieb der Züge. Haltepunkte sind so weit von den Unfallanlagen entfernt, dass sie die Sicherheitsanforderungen nicht erhöhen. Bei der Einstufung geht es um potenzielle Risiken. Ab einer bestimmten Schwelle gehört das System zum Obersystem.
Die Genehmigung eines Eisenbahnbauprojekts durch das nationale Bau- und Verkehrsministerium bedeutet, dass gemäß dem Federal Emissions Control Act keine Unfallgefahr besteht. Darüber hinaus handelt es sich um eine öffentliche Schieneninfrastruktur.
Die Grüne Koalition hält die Genehmigung des Shuttles für rechtswidrig. Das LBV ignorierte bei der Genehmigung die Tatsache, dass es sich bei dem Autowerk um eine Unfallanlage handelte. „Zukünftig werden die Züge mitten in der viel diskutierten Sicherheitszone des Kältemitteltanklagers halten“, sagte Landesgeschäftsführer Michael Ganschow. Sowohl die Behörden als auch Tesla ignorierten die Gefahr.
Das LBV bescheinigt zudem, dass die Einstufung als Schwerunfall unerheblich sei, da das Projekt keiner Kategorie nach der Störfallverordnung zuzuordnen sei und die Bahn mit 30.000 Zügen pro Jahr kein nennenswerter Verkehrsweg sei.
Der Shuttlebus, der Teslas einzige Elektroautofabrik in Europa verbindet, wird von Montag bis Freitag fast 60 Mal täglich auf der Strecke pendeln. Das allein reichte aus, um mehr als 1.500 Mitarbeiter direkt zum Schichtwechsel in die Fabrik zu schicken. Nach Angaben des amerikanischen Unternehmens ist der Zug kostenlos und auch für Bürger zugänglich. Er ersetzt den Shuttlebus zwischen Elquena und der Fabrik.