Im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus hat das Staatsarchiv an diesem Freitag eine aktualisierte Liste der “Euthanasie”-Opfer im Saarland veröffentlicht. Die Liste im Internet sei nach „intensiver Recherche“ nun auf 1.055 erweitert worden, teilte die saarländische Kanzlei am Donnerstag mit. Die Liste leiste laut der Saarbrücker Mitteilung einen wichtigen Beitrag, „um ein würdiges Gedenken an die Opfer zu ermöglichen und das Vergessen ihres Leidens zu verhindern“.
Vor 1939 befanden sich die meisten Opfer in der Heil- und Pflegeanstalt Merzig und im Humboldt-Landeskrankenhaus. Im Zuge der Geschichtsaufklärung wurde Anfang 2021 die erste vorläufige Liste mit 685 Namen veröffentlicht. Es ist bisher abgeschlossen, und es wird gesagt, dass die Forschung in Zukunft fortgesetzt wird.
Das NS-Regime schlachtete systematisch körperlich und geistig Behinderte und Geisteskranke ab. Schätzungsweise 300.000 Menschen wurden Opfer von sogenannten „Euthanasie“-Morden. Viele von ihnen waren zuvor zwangssterilisiert worden. Die NS-Machthaber stuften sie als „nicht lebenswert“ ein.