Eine sprechende Puppe, Anrufe ins Internet und in Glas geschmolzenes Giftgas: Künstlerin Louisa Clement bei Paula Modsen-Baker Eine neue Sonderausstellung im Paula Modersohn-Becker Museum untersucht die Erforschung von Identität und Transformation. „Die von Luisa Clemente behandelten Themen finden sich wunderbar bei Paula Modersson Becker wieder, insbesondere in ihren Selbstporträts“, sagte Museumsdirektor Frank Schmidt am Mittwoch bei einem Vortrag in Bremen. Die Ausstellung Menschliches Versagen. Louisa Clemente zeigt vom 2. September bis 21. Januar einige Werke der Malerin Paula Modsen-Becker.
Fragen des Selbst, Identitätskämpfe und die Transformation des Körpers werden auch durch die Clemente-Puppe zum Ausdruck gebracht. Fünfundfünfzig biometrische Mannequin-Porträts zeigen Einzelpersonen in einer Menschenmenge, zwei rollende Puppenköpfe auf einem Bildschirm schreien danach, online zu gehen, und eine lebensgroße künstlich intelligente Silikonpuppe auf einem Holztisch lädt zum Gespräch ein. Sie sah der Bonner Künstlerin zum Verwechseln ähnlich, wurde mit ihren biografischen Informationen versorgt und sprach die Ausstellungsgäste auf Englisch mit wechselnder Mimik an.
Clementes unermüdlicher und aggressiver Aufruf an die Menschen, sich mit menschlichen Fehlern und Missständen auseinanderzusetzen. In den sozialen Medien war ein seltsames Foto eines Mannes zu sehen, der mit einer Kinderpuppe zusammenlebt, sowie Fotos von Verletzungen an der Puppe, die echt zu sein schienen. „Das sind Gebrauchsspuren in der Ausstellung“, sagte Luisa Clemente. „Auch ein Avatar ist nicht vor Missbrauch gefeit.“ Spuren des Krieges finden sich auch in der Arbeit: In einer Bodenskulptur verwendete der Künstler bis zu acht Tonnen in Glas eingeschmolzenes Giftgas, das in der syrischen Zivilbevölkerung eingesetzt worden war Krieg gegen die Bevölkerung.