Die Glücksspielbehörde (GGL) der Länder will gemeinsam gegen illegales “Glücksspiel” im Internet vorgehen. Ziel ist es, Menschen vor Glücksspiel und Spielsucht zu schützen und diese frühzeitig zu erkennen. „Wir haben eine starke Mannschaft, die hochmotiviert und gut ausgebildet ist“, sagte Vorstandsmitglied Ronald Benter am Dienstag. Nach anderthalb Jahren Entwicklungsarbeit wurde am 1. Januar 2023 der neue Standort in Halle mit 75 Mitarbeitern eröffnet. Dazu gehören Rechtsanwälte und IT-Spezialisten. Künftig sollen es laut Bent 104 Mitarbeiter sein.
Zentrale Aufgabe der Behörden ist es, den deutschen Online-Glücksspielmarkt zu regulieren, indem sie grenzüberschreitende Glücksspielangebote im Internet prüfen und nach strengen Kriterien genehmigen. Vorstandsmitglied Benjamin Schwanke sagte, es könne aufgrund der Informationen mehrfach Bußgelder von bis zu 500.000 Euro verhängen. Er leitet die Agentur mit Bent. Auch das Einfrieren von Zahlungen an Provider und das Sperren des Internets (IP-Blocking) ist möglich. „Wir werden dafür sorgen, dass sich illegale Aktionen nicht lohnen“, sagte Schwanke.
Behörden kooperieren mit Strafverfolgungs-, Steuer- und Finanzbehörden sowie nationalen Medienbehörden. Auch Werbung für illegales Glücksspiel ist verboten. Etwa 30 Strafanzeigen wurden im Namen der neuen Behörde für illegales Glücksspiel im Internet bei den Staatsanwälten eingereicht. Basierend auf den Informationen überprüften Experten mehr als 1000 Websites.
Zur Unterscheidung zwischen illegalem und legalem Glücksspiel wurde in Deutschland eine sogenannte Weiße Liste zugelassen, die Anbieter wie virtuelle Spielautomaten, Online-Poker, Sportwetten und Online-Casinospiele führend umfasst. Wer das nicht mag, gilt als illegal. Die Anstalt ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts auf Grundlage des Staatsvertrags zur Neuordnung des deutschen Glücksspielwesens, der am 1. Juli 2021 in Kraft getreten ist.