Wenige Tage bevor das Dorf Lützerath wegen Kohleabbau geräumt werden konnte, wollten Klimaaktivisten heute über ihre geplanten Proteste informieren. Das Bündnis „Lützerath unräumbar“, dem sich Organisationen und Initiativen wie Ende Gelände, Fridays for Future, Alle Dorfen Stay und Last Generation angeschlossen haben, möchte sich vorstellen.
“Der Trainingskurs für öffentliche Aktionen ist auch für geplante Aktionen zivilen Ungehorsams geplant”, hieß es. Es folgt ein sogenannter Landspaziergang. Die Kölner Band AnnenMayKantereit will auf dem besetzten Platz ein Konzert geben. «Lützerath muss bleiben. Deshalb machen wir dort am Sonntag Musik“, schrieb Sänger Henning May auf Instagram.
Klimaaktivistin Luisa Neubauer wird voraussichtlich auch beim „Country Walk“ mitmachen – Lützerath war zuvor schon dabei Nur eine Handvoll Sie rief ihre Unterstützer auf, auch zu kommen: „In Lützerath ist die Grenze erreicht“, sagt Neubauer der Deutschen Presse-Agentur, „Die Politik traut sich noch nicht, das zuzugeben, die Zivilgesellschaft schon. „Die Holzkohle muss im Boden bleiben.“ Wir erleben seit Jahren die Auswirkungen des Klimawandels, im Sommer 2022 werden europaweit die schlimmsten Waldbrände wüten, und die bisher politisch und wirtschaftlich geschürte Zerstörung in Deutschland muss aufhören .
Viele Aktivisten fuhren am Samstag wieder nach Lützerath, Shuttlebusse brachten sie vom nahegelegenen Bahnhof in unwegsames Gelände, auf einer Wiese im benachbarten Stadtteil Keyenberg wurden mehrere neue Zelte aufgestellt.
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Klimaexperten sagen „gegen Pariser Klimaziele“
Initiativen und Hashtags in sozialen Netzwerken, u.a. #LuetzerathUnraeumbar engagieren sich im Widerstand gegen Räumungen Weitere Schilder in den Straßen der Lützerather Barrikaden aufgestellt Unter anderem haben Aktivisten Gasflaschen auf die Straßen geschüttet, um sie unpassierbar zu machen.
Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid sagte der dpa, in Lützerath werde entschieden, ob der Verkehr fließen werde Klimaschutz.”Kohle unter Lützerath zu verbrennen bedeutet gegen die Pariser Klimaziele zu verstoßen. Wir brauchen die Kohle unter unseren Dörfern nicht mehr und können es uns einfach nicht leisten, die klimaschädlichste Energiequelle weiter zu verbrennen. „RWE-Gewinninteressen dürfen nicht Vorrang vor dem Gemeinwohl, dem Schutz des Planeten und der Erhaltung der Lebensgrundlagen haben.
Der Energiekonzern RWE will Lützerath im Rheinland abbauen, damit unter Tage Kohle abgebaut werden kann. Notwendig dazu um die Energieversorgung sicherzustellen. Der Tagebau ist bereits in der Nähe der restlichen Gebäude. Aktivisten, die in kleinen verlassenen Dörfern leben, haben Widerstand erklärt, aber die schwarz-grüne NRW-Landesregierung will, dass die Polizei das Dorf evakuiert – möglicherweise innerhalb von Tagen. Die Vorbereitungen laufen bereits. Im Gegenzug will die Landesregierung den Kohleausstieg um acht Jahre bis 2030 vorziehen.