Angesichts der Klimakrise und des Artenschwunds fordert der Naturschutzbund Thüringen (Nabu) ein Ende der Flächenblockade. Die Natur brauche mehr Raum, um die globale Erwärmung und das Artensterben zu bekämpfen, kündigte Nabb nach einem Treffen der Landesvertreter am Samstag in Weimar an. Aus Sicht von Nabu-Regionaldirektor Martin Schmidt muss Thüringen versuchen, die Flächenversiegelung bis 2030 auf Null zu reduzieren.
Laut Nabu werden in Deutschland täglich rund 55 Hektar Landschaft für Gewerbe, Wohnungsbau, Verkehr und Erholung genutzt. Das entspricht etwa einem Einfamilienhaus pro Minute. Darüber hinaus werden in Thüringen jedes Jahr mehrere Hektar bisher nicht eingezäunte Naturflächen für Gewerbe-, Wohn-, Verkehrs- und Erholungsflächen genutzt. Versiegelung kann zur Zerstörung von Lebensräumen führen. Es beeinflusst den Grundwasserhaushalt und führt zu höheren CO2-Emissionen, da neue Siedlungen und Verkehrsflächen zu mehr Verkehr führen.
Außerdem hat Thüringen in der Vergangenheit zu wenige Schutzgebiete ausgewiesen. Es mangelt auch an Personal, um dies sicherzustellen. Laut Nabu ist der Anteil an Naturschutzgebieten im Freistaat im Vergleich zum Rest des Landes mit rund 3 % sehr gering.