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Nach Oder-Fischsterben: Angeln im Dienst der Wissenschaft

Angeln für die Wissenschaft an der Oder
Ein Angler steht auf einer Buhne am Projekttag «Angeln für die Wissenschaft an der Oder».

Nach dem großen Fischsterben in der Oder im vergangenen Jahr haben Angler am Samstag im Dienst der Wissenschaft Hechte und andere Fische aus dem Grenzfluss geholt. Die Ausbeute blieb zunächst mäßig, Wind und Regen machten den Anglern zu schaffen. «Die Fänge waren durchwachsen», sagte der Hauptgeschäftsführer des Landesanglerverbandes Brandenburg, Andreas Koppetzki, der in Brieskow-Finkenheerd (Oder-Spree) mit mehreren Kollegen die Angel auswarf. «Ein Hecht hatte fast einen Meter.»

Der Landesanglerverband und das Institut für Binnenfischerei in Potsdam wollen die Auswirkungen des Fischsterbens auf die Angelfischerei bewerten und die Daten aus den Fängen im Verlauf der kommenden Jahre vergleichen. Dabei geht es um die Fragen: Welche Fische beißen an und wie lange braucht der Angler für den Fang? Angler, die sich an der Aktion an diesem Wochenende beteiligen, sollen ihre Fänge in einem Protokoll dokumentieren.

Im Sommer 2022 war es in der Oder zu einem massenhaften Fischsterben gekommen. Fachleute gehen davon aus, dass hoher Salzgehalt, Niedrigwasser, hohe Temperaturen und das Gift einer Algenart wesentliche Ursachen für das Fischsterben waren. Laut wissenschaftlichen Analysen fehlten rund ein Jahr nach der Umweltkatastrophe mehr als die Hälfte der Fische. Vor allem in der Strommitte der Oder nahmen demnach die Fischbestände um 53 bis 67 Prozent ab. Dennoch gibt es laut Experten Anzeichen für eine Erholung.

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