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Nach Messerdrohung in Zug: Haftbefehl erlassen

Polizei
Ein Schild mit der Aufschrift «Polizei» hängt an einem Polizeipräsidium.

Nach einer Messerdrohung in einem Eurocity von Kopenhagen nach Hamburg hat das Amtsgericht Neumünster einen Haftbefehl gegen einen 28-Jährigen erlassen. Der Mann stehe im dringenden Tatverdacht des Diebstahls mit Waffen sowie der Bedrohung und versuchten Nötigung, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Kiel am Donnerstag mit. Ihm werde vorgeworfen, am Dienstagnachmittag Reisende und das Zugpersonal mit einem Messer bedroht und einer Mitreisenden Bargeld sowie einen Reisepass gestohlen zu haben. Die Tat soll auf der Strecke zwischen Rendsburg und Nortorf bei Neumünster geschehen sein.

Nach Notrufen aus dem Zug hatte die Bundespolizei einen Nothalt des Zuges am Bahnhof Neumünster veranlasst. Der 28-Jährige hatte sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft in einer Zugtoilette eingeschlossen. Er sei von Beamten von Bundes- und Landespolizei überwältigt worden. Bei dem Mann handele es sich um einen syrischen Staatsbürger, der als Asylbewerber in Schweden gemeldet und nach derzeitiger Erkenntnislage in Deutschland bislang nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten sei. Er befinde sich nun in Untersuchungshaft.

Bei der Festnahme war nach Angaben der Bundespolizei ein Messer mit einer Klingenlänge von mehr als zehn Zentimetern sichergestellt worden. Verletzt wurde niemand. Ein Fahrgast musste auf dem Bahnsteig seelsorgerisch betreut werden.

Der Vorfall ließ Erinnerungen an den tödlichen Messerangriff in einem Zug bei Brokstedt – nur eine Station südwestlich von Neumünster – wach werden. Dabei waren am 25. Januar 2023 zwei junge Menschen im Alter von 17 und 19 Jahren getötet und fünf weitere Menschen schwer verletzt worden. Eine der Verletzten nahm sich inzwischen das Leben. Der staatenlose Palästinenser Ibrahim A. (34) muss sich zurzeit wegen zweifachen heimtückischen Mordes und vierfachen Mordversuchs vor dem Landgericht Itzehoe verantworten.

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