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Nach Messerattacke im Zug: CDU will Sondersitzung beantragen

Bahnhof Brokstedt
Kerzen und Blumen im Bahnhof Brokstedt: Bei der Messerattacke in einem Regionalzug wurden zwei junge Menschen getötet und fünf verletzt.

Nach dem Bekanntwerden von möglicherweise extremistischen Äußerungen des mutmaßlichen Messerangreifers von Brokstedt fordert die CDU Aufklärung von Hamburgs Justizsenatorin Anna Gallina (Grüne).

«Wir beantragen eine Sondersitzung des Justizausschusses, um Gallina zeitnah erneut zu befragen, was in ihrer Behörde alles schiefgelaufen ist», erklärte der Vorsitzende der Hamburger CDU-Bürgerschaftsfraktion, Dennis Thering.

Der 33 Jahre alte Palästinenser Ibrahim A. soll am 25. Januar in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg mit einem Messer auf andere Fahrgäste eingestochen haben. Zwei junge Menschen starben, fünf weitere wurden verletzt. Ibrahim A. soll sich wenige Monate vor seiner Entlassung aus dem Hamburger Gefängnis mit dem Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, Anis Amri, verglichen haben. «Es gibt nicht nur einen Anis Amri, es gibt mehrere, ich bin auch einer», habe er zu Bediensteten gesagt, wie die Justizbehörde mitgeteilt hatte.

Die Äußerung vom August 2022 sei in einem sogenannten Wahrnehmungsbogen in der Gefangenenpersonalakte festgehalten worden. Zudem gehe daraus hervor, dass Ibrahim A. am 6. August 2022 bei der Vorbereitung für die Freistunde auf dem Hof nach Wahrnehmung eines Bediensteten «vor sich hinstammelte»: «Großes Auto, Berlin, das ist die Wahrheit». Gegenüber einem weiteren Bediensteten äußerte er den Angaben zufolge auf dem Weg zum Hof zwei Mal, ob dieser auch «unter die Reifen» wolle.

Anis Amri hatte am 19. Dezember 2016 einen Lastwagen in den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz an der Berliner Gedächtniskirche gesteuert. 13 Menschen wurden getötet.

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