Der luxemburgische Sozialdemokrat Marc Angel ist im Zuge des EU-Korruptionsskandals zum neuen Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments gewählt worden und hat den zweiten Wahlgang am Mittwoch mit 307 Stimmen gewonnen. Im ersten Wahlgang hatte Angel noch nicht die nötige absolute Mehrheit. Er folgt auf die in einen Skandal verwickelte Griechin Eva Kelly. Die von dem Vorfall besonders betroffene S&D-Fraktion konnte ihre Position halten und weiterhin fünf der 14 stellvertretenden Parlamentspräsidenten stellen.
Die französische Grünen-Politikerin Gwendoline Delbos-Corfield von der rechtsgerichteten Fraktion National ID und Annalisa Tardino aus Italien kandidieren ebenfalls. Tardino erhielt 185 Stimmen und Delbos-Corfield fast 100.
Kelly wurde wegen Korruptionsverdachts von der Position des Vizepräsidenten entfernt. Mitte Dezember verdrängten die Abgeordneten den 44-Jährigen mit nur einer Nein-Stimme. Sie wurde in Belgien festgenommen. Die Justiz beschuldigte Carey und andere Verdächtige der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche und Korruption. Es geht um den angeblichen Einfluss Katars und Marokkos auf politische Entscheidungen.