Ein erfolgloser Protest gegen einen Gleitschirmflieger und zwei Verletzte während der Fußball-EM 2021 in München hat rechtliche Konsequenzen. Die erste Staatsanwaltschaft München hat Anklage gegen den Piloten und einen mutmaßlichen Helfer erhoben, teilten die Behörden am Dienstag mit.
Sie warfen den Piloten vorsätzliche Gefährdung des Luftverkehrs und fahrlässige Körperverletzung in zwei Fällen vor. Der Helfer des Mannes soll wegen Beihilfe zur vorsätzlichen Gefährdung des Luftverkehrs zur Verantwortung gezogen werden. Der Pilot soll kurz vor dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich in der Allianz Arena in München am 15. Juni 2021 trotz Flugverbot mit einem Gleitschirm über das Stadion geflogen sein.
Der Gleitschirm soll sich in einem Stahlseil verheddert haben und abgestürzt sein. Ein Mitarbeiter des französischen Fernsehens wurde durch den Kontakt mit dem Flugzeug verletzt und musste in einer Klinik behandelt werden. Auch ein UEFA-Funktionär wurde von Teilen, die aus dem Flugzeug fielen, ins Gesicht getroffen. Der Mann liegt heute im Krankenhaus. Der Helfer des Mannes soll vor kurzem die Polizei im Stadion über den Einsatz informiert haben, um zu verhindern, dass der Pilot durch Sicherheitsmaßnahmen verletzt oder gar getötet wird. Über ein Geständnis entscheidet das Landgericht München.