Zum ersten Mal seit Ende Juli beherbergte das Land Sur zunächst weniger als 1.000 Flüchtlinge. Ein Sprecher des Amtes für Landesverwaltung sagte am Donnerstag, dass am Donnerstag 972 Menschen in der Einrichtung untergebracht seien. Laut Brandschutzbestimmungen ist die Anlage für 1.403 Personen ausgelegt. Um die Einrichtung zu entlasten, wurden seit Wochenbeginn 188 Menschen in eine Einrichtung in Helmsdorf (Saale-Holzland-Kreis) verlegt, die als eine Art Notunterkunft dient. Dabei handelt es sich nicht um Familien, sondern um Einzelpersonen aus Syrien.
Nach Angaben des Sprechers werden bis Ende der Woche 350 Menschen nach Helmsdorf ziehen. Ihr Ziel ist es, dort maximal zwei bis drei Wochen zu bleiben. Es kommt auf den Erfolg der Verteilung an die Gemeinde an. Die Menschen sollten nicht nach Sur zurückkehren.
Kreise und Kommunen klagen seit Monaten darüber, dass sie kaum Kapazitäten für die Unterbringung von Flüchtlingen haben. In den kommenden Wochen könnte es schwieriger werden. Die Zahl der Flüchtlinge, die im Herbst nach Thüringen reisen, werde voraussichtlich steigen, sagte der Sprecher. Eine ähnliche Prognose machte kürzlich Einwanderungsministerin Doreen Dunstadt (Grüne). Daher sucht das Land als Erstaufnahmeobjekt eine vierte Immobilie. Bisher gibt es Einrichtungen in Suhl, Helmsdorf und Eisenberg.
Die Anlage in Sur besteht aus vier Gebäuden und hatte in der Vergangenheit zahlreiche Probleme und Polizeieinsätze. Nächste Woche werden Frank Roßner, Vorsitzender des Landesverwaltungsamtes, und der Oberbürgermeister von Suhl, André Knapp (CDU), Gespräche führen.