Die Polizei hat in Südfrankreich drei Verdächtige festgenommen, nachdem im ganzen Land antisemitische Flugblätter verteilt wurden. Die Präfektur Pau gab bekannt, dass ähnliche Flugblätter in den Briefkästen der Bewohner des ehemaligen Internierungslagers Gurs aufgetaucht seien, in dem auch Tausende Juden aus Deutschland untergebracht waren. Gegen drei Verdächtige wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der Gouverneur verurteilte antisemitische Handlungen aufs Schärfste und brachte seine Unterstützung für die jüdische und die Gur-Gemeinde zum Ausdruck.
Die Polizei bewachte mehrere Tage lang die Gedenkstätte im ehemaligen Lager, um Schäden oder Schändung zu verhindern. Jüdische Gräber an der Stätte Der französische Sender Blue und die Zeitung Sud Ouest berichteten, dass das Gebiet abgesperrt werde. „Ich bin wirklich wütend, dass es Leute gibt, die so denken“, sagte Ortsbürgermeister Christian Puharré dem Sender. „Ich kann mir kaum vorstellen, dass wir ins Visier der rechtsextremen Gruppierung der Gurs geraten würden. Das ist ein Novum.“ „Seit der Errichtung des Denkmals im Jahr 1980 habe es nie Schäden oder auch nur einen Farbfleck gegeben, berichteten die Friends of Camp Gools.
Etwa 6.500 Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland wurden 1940 in Internierungslager deportiert und in das Konzentrationslager Gurs deportiert. Die Bedingungen im Lager waren schrecklich. Viele Deportierte starben an Müdigkeit und Epidemien. Etwa ein Drittel der Bevölkerung wurde zwischen 1942 und 1944 in Vernichtungslagern im Osten ermordet. Auf dem alten Lagerfriedhof gibt es etwa 1.000 Gräber.