Nach heftigen Protesten gegen den Bau einer Flüchtlingsunterkunft in der Region Nordwestmecklenburg hofft der Landeshauptmann auf eine einvernehmliche Lösung. „Auch ich habe großes Verständnis für die Sorgen und Ängste der Bewohner von Upahl und wir werden alles tun, um ihr Leid zu lindern und etwaige Probleme mit der Notunterkunft anzugehen“, sagte Landrat Tino Schomann (CDU) am Freitag.
Bei einer Sondersitzung des Kreistages in Grevesmühlen demonstrierten am Donnerstagabend 700 Menschen gegen den geplanten Bau. Einige Leute versuchen, auf nicht öffentliche Teile der Sitzung zuzugreifen. 120 Polizisten sicherten die Versammlung. Vier Strafverfahren wurden unter anderem wegen schweren Hausfriedensbruchs und Verstößen gegen das Versammlungsrecht eingeleitet. “Das geht nicht”, sagte der Bürgermeister.
Der CDU-Politiker sieht den Bau einer Flüchtlingsunterkunft für 400 Menschen im 500-Einwohner-Dorf Upahl als Notlösung. „Ich habe keinen Hehl daraus gemacht, dass sowohl der Rat als auch wir als Regierungsbehörde unglücklich darüber sind, dass wir diese Entscheidung treffen mussten“, sagte er. Aufgrund der weiterhin hohen Zahl der Zuteilungen war jedoch eine Bebauung notwendig.
Die Containerunterbringung wird im März fertiggestellt. Die Region hofft dann, Asylbewerber aus einer vorübergehend als Unterkunft genutzten Sporthalle in Wismar umzusiedeln.