Die Veranstalter hoffen auf rege Beteiligung und angeregte Diskussionen beim Tag der politischen Bildung Mecklenburg-Vorpommerns. Susan Schulz von der Heinrich-Böll-Stiftung teilte am Dienstag in Schwerin mit, dass derzeit landesweit 40 Veranstaltungen geplant seien.
Am 15. September findet in Neubrandenburg ein Gespräch mit der in Wismar geborenen Autorin Anne Rabe statt. Ihr neuster Roman „Die Möglichkeiten des Glücks“ über die Geschichte Ostdeutschlands wurde für den Deutschen Buchpreis 2023 nominiert.
Sowohl das Startdatum als auch das Enddatum der zweiwöchigen Serie seien bewusst gewählt worden, hieß es. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 15. September 2007 zum Internationalen Tag der Demokratie erklärt. Am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, planen die preisgekrönten Autorinnen Helga Schubert und Anne Rabe eine gemeinsame Lesung in Rostock.
Jochen Schmidt, Leiter der Nationalen Zentrale für politische Bildung, sagte, die aktuelle Debatte über die Nachwendezeit und den Respekt vor der Lebensleistung der Ostdeutschen sei nur ein Aspekt dieser Kette von Ereignissen. Dies berührt natürlich auch die wachsende Skepsis gegenüber der Demokratie und die Notwendigkeit, demokratische Teilhabe zu fördern. „Politische Bildung ist eine Daueraufgabe. Am Anfang steht die Vermittlung von Wissen über historische Zusammenhänge und Beteiligungsmöglichkeiten“, erklärte Schmidt.
Er kritisierte die Ankündigung der Bundesregierung, die Mittel für das Bundesamt für politische Bildung um 20 Prozent zu kürzen. Bisher haben auch Projektträger im Nordosten Bundesmittel erhalten. Schmidt prognostiziert, dass sich Entlassungen dadurch auf ihre Arbeitsplätze auswirken werden. Hingegen hat die Schweriner Landesregierung in ihren Haushaltsentwürfen für 2024 und 2025 keine Kürzungen bei den Mitteln für politische Bildung vorgesehen.
Der Tag der politischen Bildung sei eine gemeinsame Veranstaltung von Trägern und Stiftungen politischer Bildung in Mecklenburg-Vorpommern und der Landeszentrale für politische Bildung, so Schmidt. Die Schau stellt sowohl regional als auch inhaltlich unterschiedliche Angebote vor.