Nach vier Jahren schließt Mecklenburg-Vorpommern sein Kontaktbüro in Vietnam wieder. Die Erwartungen wurden nicht erfüllt, wie aus Angaben des Wirtschaftsministeriums hervorgeht. Das 2019 eröffnete Kontaktbüro sollte ein Anlaufpunkt für Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern sein, die Fachkräfte aus Vietnam, Laos und Kambodscha suchen, teilte das Ministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Auch investitionsinteressierte Unternehmen aus Südostasien sollten dort Ansprechpartner für MV finden. Allerdings wurden den Angaben zufolge lediglich elf Vietnamesen im Sommer 2021 über das Büro für eine Ausbildung nach Mecklenburg-Vorpommern vermittelt.
«In 2022 kamen keine vietnamesischen Fachkräfte mit einer deutschen Sprachausbildung nach MV und auch für 2023 werden wiederum keine erwartet», so das Ministerium. Es gebe auch keine über das Büro in Hanoi vermittelten Unternehmenskontakte aus Vietnam, Laos und Kambodscha mit Interesse an Investitionen in Deutschland. Die Kontakte von Unternehmen aus dem Nordosten mit Investitionsabsichten in Südostasien beschränkten sich auf zwei Firmen, die ihre Produkte nach Vietnam exportierten.
Das Kontaktbüro kostete das Land den Angaben zufolge 437 000 Euro. Darin seien Personal- und Sachkosten enthalten, hieß es. Der Vertrag ende am 30. April 2023.
Bei der Fachkräftegewinnung aus Drittstaaten sollen interessierte Unternehmen künftig auf andere Partner setzen, wie die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Darüber komme seit Jahren regelmäßig ein Kontingent von 25 Vietnamesen nach MV, um an der Universitätsmedizin Rostock eine Pflegeausbildung zu absolvieren, hieß es. Das Ministerium betonte, auch das Land werde sich weiter um Fachkräfte aus dem Ausland bemühen. Zuwanderung werde gebraucht, um Fachkräfte-Engpässe zu beheben.