Die Bundesanwaltschaft hat einen Iraker wegen des Verdachts von Kriegsverbrechen festnehmen lassen, die er als IS-Mitglied im Irak verübt haben soll. Wie die Karlsruher Behörde am Mittwoch mitteilte, nahmen ihn Beamte des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen in Wuppertal fest. Dem Mann werden Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung und eine Beteiligung an Kriegsverbrechen vorgeworfen.
Er soll im irakischen Al Qaim an drakonischen öffentlichen IS-Bestrafungsaktionen teilgenommen haben. Nach den Ermittlungen der Bundesanwaltschaft soll er einen Gefangenen zum Hinrichtungsort gebracht, das Geschehen überwacht und durch Abfeuern seiner Pistole das Startsignal für die Exekution gegeben haben. Auch soll er die öffentliche Hand-Amputation eines vermeintlichen Diebes abgesichert haben. Der Karlsruher Behörde zufolge verhängte der IS die Bestrafungen ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Außerdem soll der Iraker mit anderen IS-Kämpfern eine Person mit Schlägen und Tritten misshandelt haben, um Informationen zu erpressen.
Der Beschuldigte wurde am Mittwoch dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der den Vollzug der Untersuchungshaft anordnete.