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Mutmaßlicher millionenschwerer Bierbetrug wieder vor Gericht

Prozess wegen Steuerhinterziehung
Der Angeklagte sitzt im Verhandlungsaal des Landgerichts neben seinen Anwälten.

Staatsanwälte haben vor dem Landgericht Mannheim einen 55-jährigen Mann wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe angeklagt. Nach der ersten Programmpause beginnt der Vorgang erneut. Wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch gegenüber der Großen Wirtschaftsstrafkammer Mannheim erklärte, soll der Mann mehr als 3 Millionen Euro Bier- und Umsatzsteuer hinterzogen haben. Er ist Vorstandsmitglied eines Unternehmens im Rhein-Neckar-Raum, das mit „verschiedenen kriminellen Banden“ kooperiert haben soll.

Den Angaben zufolge wurden einerseits Bierimporte aus Frankreich und den Niederlanden gefälscht, um dort Steuern in Höhe von rund 1 Million Euro einzutreiben. Das Bier wurde tatsächlich auf dem Schwarzmarkt in Großbritannien verkauft. Darüber hinaus wurden von 2018 bis 2021 offenbar Getränke und andere Waren an Unternehmen wie Belgien geliefert – die den Steuerbehörden als zollfreie Lieferungen in der EU angezeigt werden. Tatsächlich werden die Getränke innerhalb der EU auf dem Schwarzmarkt verkauft. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft waren demnach rund 2,2 Millionen Euro Mehrwertsteuer nicht abgeführt worden.

Nach der Verlesung der Anklage beantragte die Verteidigung sofort, die Anklage für ungültig zu erklären. Wie ein Verteidiger erklärte, habe sich der Aktenbestand nach der Veröffentlichung der Anklage nahezu verdreifacht. Zur Informationsfunktion des Anklagetextes sagte er: „Er ist nicht nur unvollständig, sondern auch völlig ungültig.“ Aus Sicht der Staatsanwaltschaft sei bei der Anklageerhebung von den laufenden Ermittlungen die Rede gewesen.

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