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Mutmaßlicher Angriff auf Syrer: Busfahrer sagt Anhörung ab

Gerichtsmikrofon
Ein Mikrofon steht in einem Saal eines Gerichts.

Der Busfahrer, dem vorgeworfen wird, einen syrischen Fahrgast in Weimar beleidigt und getreten zu haben, hat eine für Freitag geplante ausführliche Anhörung abgesagt. Der Beschuldigte wolle sich nicht weiter äußern und sich durch einen Anwalt vertreten lassen, teilte ein Sprecher der Polizeiinspektion Jena am Freitag auf Nachfrage mit.

Der Busfahrer hatte in einer ersten Stellungnahme laut Polizei noch geäußert, dass sich der Vorfall anders zugetragen hätte, als von dem mutmaßlichen 32 Jahre alten Opfer geschildert. Die Ermittlungen gestalten sich nach Angaben des Sprechers als schwierig. «Nach unserem Kenntnisstand hatte der betreffende Bus keine Videokamera installiert.» Da durch das Einschalten eines Anwalts erst in ein paar Tagen mit weiteren Erkenntnissen zu rechnen sei, hofft die Polizei auf Zeugen, die das Geschehen im Bus oder an der Haltstelle beobachtet haben.

Der Fahrer des Linienbusses von Nohra nach Weimar soll den Syrer nach dessen Angaben am Montag an einer Haltestelle in der Erfurter Straße in Weimar aufgefordert haben, den Bus zu verlassen, obwohl er einen gültigen Fahrschein hatte und eine Maske trug. Als er dem nicht nachgekommen sei, habe ihn der Fahrer an den Schultern gepackt und durch die geöffnete Tür auf den Bürgersteig gestoßen, so die Schilderung des 32-Jährigen später bei der Polizei. Zudem habe er noch mehrere Schläge gegen Kopf und Oberkörper erhalten. Dann habe der Fahrer die Fahrt fortgesetzt.

Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts auf politisch motivierte Beleidigung und Körperverletzung.

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