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Mutmacher Lichtlein: Füchse-Jungstars mischen die Liga auf

Füchse-Youngster
Hat maßgeblichen Anteil am Höheflug der Berliner Füchse: Nils Lichtlein.

Im Sommer führte Handball-Jungstar Nils Lichtlein die U21 zum WM-Titel. Inzwischen eilt der schmale Ballverteiler mit den Füchsen Berlin in der Bundesliga von Sieg zu Sieg. Der beste Saisonstart der Berliner Vereinsgeschichte ist auch auf Lichtlein zurückzuführen. «

Er hat die Begabung, eine Sekunde in der Zukunft zu spielen. Er leitet das Spiel gut», sagte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning der Deutschen Presse-Agentur und schickte eine Botschaft an Bundestrainer Alfred Gislason hinterher: «Den würde ich bei der A-Nationalmannschaft zur EM im Januar mitnehmen. Weil so einen Spielertypen haben wir nicht, so einen Linkshänder.»

Anführer der jungen Füchse-Bande

Lichtlein ist so etwas wie der Anführer einer jungen Berliner Handball-Bande, die auch aufgrund verletzungsbedingter Ausfälle plötzlich Verantwortung übernehmen muss. «Die Jungen greifen einfach. Wir haben aus dem letzten Jahr gelernt, vor allem was Vertrauen in die Nachwuchsakteure angeht», sagte Hanning. Der makellose Saisonauftakt bestätigt den neuen Weg der Füchse. Acht Spiele, acht Siege – Tabellenführer. Im Top-Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen ist der Hauptstadt-Club am Donnerstag (19.00 Uhr/Dyn) Favorit. 

Die vom Geschäftsführer als «spannende Spieler für später» bezeichneten Mutmacher um Lichtlein, Matthes Langhoff und Max Beneke stehen auch dann wieder im Fokus. Vom Bankdrücker-Status sind die Jungstars weit entfernt. Als die Berliner beispielsweise Anfang Oktober gegen den Aufsteiger aus Eisenach gewannen, standen kurz vor Schluss ausschließlich U21-Talente auf dem Parkett. «Einfach den WM-Schwung mitnehmen. Mit dem gleichen Selbstbewusstsein. Mit dem gleichen Engagement», forderte Lichtlein. 

Großes Talente-Reservoir

Das große Füchse-Plus: Die Berliner haben über ihre Kooperation mit Potsdam und der zweiten Mannschaft ein Reservoir an Talenten, die nach und nach zu den Profis hochgezogen werden können. Jüngstes Beispiel ist der ehemalige Potsdamer Stammspieler Beneke, der bei den Füchsen jetzt den Ausfall von Fabian Wiede kompensieren soll. 

Im Gegenzug helfen erfahrene Akteure wie Mathias Gidsel oder Lasse Andersson den aufstrebenden Spielern enorm bei der Eingewöhnung. «Die Mischung aus Jungs und Alt machts. Das gute Mannschaftsklima ist auch ein Verdienst unserer routinierten Stars. Ohne diesen Team-Gedanken wären auch die U21-Jungs nicht so gut», befand Hanning.

Das Gemeinschaftsgefühl ist bei den Füchsen vielleicht so ausgeprägt wie noch nie. Die Mannschaft ist eingespielt, kennt sich, hat Spaß zusammen. Während die Nordrivalen aus Kiel und Flensburg im Sommer einen größeren Kader-Umbruch hinnehmen mussten, blieb das Berliner Team weitestgehend zusammen. Diese Kontinuität zahlt sich bislang aus.

Dass der Berliner Höhenflug jederzeit enden kann, dessen sind sich in der Hauptstadt alle bewusst. Trainer Jaron Siewert mahnte daher vor verfrühter Euphorie und warnte vor «anderen» Zeiten. «Wir wollen sie nicht heraufbeschwören, aber jedem ist bewusst, dass es eine Momentaufnahme ist», sagte Siewert bei Dyn. Hanning forderte: «Die haben alle Spaß miteinander. Also lassen wir sie einfach spielen».

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