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Münchner Muslime warnen vor Eskalation und fordern Gespräch

Angesichts der Lage in Israel und im Gazastreifen fordern die muslimischen Gemeinden in München ein gemeinsames Treffen mit Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Man wolle eine Eskalation der Lage in der Stadt verhindern, dazu brauchten die Gemeinden die Unterstützung des Oberbürgermeisters, sagte Benjamin Idriz, Vorstand des Münchner Forums für Islam, am Mittwoch. Sorgen bereiten ihm Pläne von Unterstützern der Palästinenser, am Samstagabend mit Autos und Flaggen durch die Innenstadt zu fahren. «Das wollen wir in München nicht haben», betonte Idriz.

In einem Brief hatten die Imame Reiter zuvor vorgeworfen, auf die Bitte um so ein Gespräch keine Antwort erhalten zu haben. Reiter wies dies in einem Antwortschreiben zurück. Ein Gespräch sei niemals verweigert worden, die Anfrage sei aber erst am Freitag eingegangen. Angesichts des sehr vollen Terminkalenders müsse man erst einen Termin finden. Auch den Muslimbeirat habe man telefonisch um Geduld gebeten. Sein Büro habe am Mittwoch versucht, kurzfristig einen Telefontermin mit Idriz zu vereinbaren, das habe dieser aber abgelehnt. Idriz hält ein Telefonat aber nicht für ausreichend. Es mache nur Sinn, wenn alle gemeinsam an einem Tisch säßen.

In dem Brief an Reiter hatten die Imame erklärt, sie seien «in größter, akuter Sorge um den Frieden in unserer Stadt». Seit dem Angriff der Hamas auf Israel überschlügen sich die Ereignisse und zu den Opfern aus Israel kämen immer mehr Opfer aus Gaza hinzu. «Wir rufen die Muslime zur Besonnenheit auf und – selbstverständlich – dazu, Recht und Gesetz in Deutschland zu achten und einzuhalten», heißt es. Man brauche eine mit der Stadt abgesprochene, umsetzbare Lösung, mit Vorlauf vor Freitag. «Die Lage droht andernfalls unaufhaltsam zu eskalieren.»

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