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Mordprozess nach dem Tod einer afghanischen Frau: Plädoyers offen

Gerichtsmikrofon
Ein Mikrofon steht in einem Saal eines Gerichts.

Das Landgericht Berlin hat die Beweisaufnahme im Fall des gewaltsamen Todes einer afghanischen Frau abgeschlossen. Die Beschwerde wurde am Donnerstagnachmittag nach rund zehnmonatigen Verhandlungen eröffnet. Die beiden Brüder des Opfers im Alter von 27 und 23 Jahren wurden angeklagt. Laut Anklage sollen die beiden Männer am 13. Juli 2021 ihre Schwester ermordet haben, weil sie den moralischen Maßstäben der afghanischen Familie nicht gehorchte und auch nach der Scheidung eine Liebesbeziehung hatte. Den Ermittlungen zufolge brachten die Brüder die Leiche in einem Rollkoffer per ICE vom Bahnhof Berlin-Süd-Kreuz nach Bayern.

Die Leiche wurde etwa drei Wochen später in einem Erdloch in der Nähe des in Bayern lebenden älteren Angeklagten gefunden. Genau sieben Monate später, Anfang März 2022, beginnt vor dem Landgericht Berlin der Prozess gegen die afghanischen Brüder.

Nach etwa sechsmonatigen Verhandlungen brach der ältere Mann sein Schweigen, um eine Erklärung vorzulesen, in der er die angebliche Spontaneität beschrieb, für die er allein verantwortlich war. Sein mitangeklagter Bruder war nicht anwesend. Daraufhin habe er den 23-Jährigen genötigt, ihm bei der Vertuschung der Tat zu helfen, so der 27-Jährige.

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