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Mitglieder krimineller Gruppen – Bovenschulte fordert strengere Regeln

Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte
Andreas Bovenschulte gestikuliert in seinem Amtszimmer im Bremer Rathaus.

Bremens Oberbürgermeister Andreas Bovenschulte ist bereit, strengere Regeln im Umgang mit Mitgliedern krimineller Gruppen zu akzeptieren. „Wenn sich herausstellt, dass jemand einer kriminellen Vereinigung angehört, muss man ihn vor einer strafrechtlichen Verurteilung abschieben können“, sagte der SPD-Regierungschef gegenüber der DPA. Dies müsse jedoch immer im Einzelfall geklärt werden Grundlage und verwaltungsgerichtlich überprüfbar. „Niemand möchte es mit familiären Bindungen in Verbindung bringen.“

Ein zentrales Element bei der Bekämpfung krimineller Familienstrukturen ist die Einziehung von Vermögenswerten, die möglicherweise aus Straftaten stammen. „Wenn die bisherigen Vorschriften zur Vermögensabschöpfung nicht ausreichten, müssen wir sie verschärfen“, sagte Bowen Schulte. „Man muss Kriminelle dort treffen, wo sie am empfindlichsten sind, in ihrem Geldbeutel.“

Am Donnerstag beriet der Bremer Gemeinderat über den Umgang mit kriminellen Stammesmitgliedern. Die Opposition forderte ein härteres Vorgehen. Straftäter ohne deutsche Staatsbürgerschaft müssten weiterhin abgeschoben werden, sagte Verbeuker Winter. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion hat einen Opt-out-Plan vorgeschlagen, der Hürden für Datenschutzbehörden abbaut und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit stärkt. Auch der FDP-Innenpolitiker Marcel Schröder forderte mehr Personal für Polizei, Justiz und Gefängnisse.

Neben Berlin, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ist dieses Problem in Bremen besonders groß. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei 736 Taten, an denen mindestens ein Stammesangehöriger beteiligt gewesen sein soll. Bei 20 % handelte es sich um Personenschäden, bei 14 % um Betrug, gefolgt von Freiheitsberaubung und Drogenhandel.

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