Der Missbrauchsskandal, der Reformprozess in der Kirche und die bevorstehende Bischofssynode in Rom sind die Themen dieser Herbstversammlung der Deutschen Bischofskonferenz. Das Gremium tagt ab morgen für vier Tage in Wiesbaden.
Der Missbrauchsskandal und der Reformprozess
Der Missbrauchsskandal erreichte letzte Woche einen neuen Höhepunkt, als ein Kardinal als Tatverdächtiger auftauchte. Ersttäter. Der 1991 verstorbene Ruhrbischof Franz Hengsbach soll als Weihbischof von Paderborn einen 16-Jährigen misshandelt haben.
Ihm wurde auch ein weiterer Angriff auf eine Frau im Jahr 1967 in Essen vorgeworfen. Es stellt sich heraus, dass zumindest einige der Vorwürfe bereits intern bekannt waren.
Als Reaktion auf den Missbrauchsskandal startete die katholische Kirche in Deutschland 2019 einen Reformprozess, den Synodalen Weg. Ziel ist es, Strukturen zu verändern, die über Jahrzehnte Missbrauch begünstigt haben. Der Prozess wurde im März mit Reformempfehlungen abgeschlossen. Dies brachte die deutsche Kirche in Konflikt mit dem Vatikan, der fast alle deutschen Erneuerungsvorschläge ablehnte.
Sie waren auch untereinander sehr wütend
Es wurde empfohlen, wirklich weitreichende Reformen wie die Öffnung des Klerus gar nicht erst für Frauen einzuführen, weil es dazu keine Chance gäbe Trotzdem. Die meisten Mitglieder der Bischofskonferenz wollen den im Reformprozess praktizierten Dialog mit den sogenannten Laien (Nichtklerikern) fortsetzen.
Zu diesem Zweck waren ein Synodalausschuss und anschließend eine ständige Synode geplant. Allerdings blockierten konservative Bischöfe wie der Kölner Rainer Maria Woelki und der Regensburger Rudolf Voderholzer die Finanzierung. Deshalb herrscht unter den Bischöfen manchmal eine schlechte Stimmung.
Die bevorstehende Bischofssynode und die AfD
Darüber hinaus geht es bei der Herbstsynode um die Bischofssynode, die ab Oktober vom 4. bis 29. in Rom stattfinden wird. Papst Franziskus lädt zu dem Treffen ein, um auf möglichst breiter Basis über die Zukunft der Kirche zu diskutieren und neue Wege der Zusammenarbeit auszuprobieren. Die Deutschen wollten ihre Anliegen und Vorstellungen zum Weg der Bischöfe in den Prozess einbringen, doch die Synode dachte nicht einmal über konkrete Reformen nach.
Darüber hinaus beschäftigen sich die Bischöfe auch mit aktuellen Themen, unter anderem mit ihrer Haltung gegenüber der Partei Alternative für Deutschland. Der Augsburger Bischof Bertram Meyer sorgte hier vergangene Woche für schwere Empörung.
Er sagte der Augsburger Allgemeinen Zeitung, dass er unter anderem dazu aufgerufen habe, sich mit Parteiprogrammen auseinanderzusetzen und sich mit einzelnen Kandidaten auseinanderzusetzen. Dieser Satz wurde besonders kritisiert: „Die Alternative für Deutschland steht wie die Kirche beispielsweise für den Schutz des ungeborenen Lebens oder die Ehe von Mann und Frau – aber wir als Kirche können uns bei solchen Überschneidungen nicht verengen.“
Der Kanoniker-Anwalt Thomas Schüller warf Meier vor, er mache sich „zum Steigbügel für die gesellschaftliche Akzeptanz von Rechtsradikalen“. Theologieprofessor Daniel Bogner sagte, diese Haltung erinnere ihn an die Haltung der katholischen Kirche zur Hitler-Nazi-Regierung im Jahr 1933: „Es wurde damals auch betont, dass die Reichsregierung persönliche, für die Kirche wichtige Positionen vertrat, etwa das Selbstrecht – die Freiheit der Kirche.“ Organisation oder Schule.»