zum Inhalt

Ministerin will keine Solaranlagen auf gutem Ackerland

In Thüringen werden immer mehr Solaranlagen zur Stromerzeugung eingesetzt. Ihr Ausbau boomt. Doch der zuständige Minister sagt, dass einige Flächen tabu sein müssen.

Bernhard Stengele, Thüringens Minister für Umwelt, Energie und Naturschutz. Foto..aussiedlerbote.de
Bernhard Stengele, Thüringens Minister für Umwelt, Energie und Naturschutz. Foto..aussiedlerbote.de

Erneuerbare Energie - Ministerin will keine Solaranlagen auf gutem Ackerland

Umwelt- und Energieminister Bernhard Stengele hat sich gegen die Installation von "Solaranlagen" auf Ackerflächen ausgesprochen. "Wir haben hier genügend Alternativen, vor allem Dächer und versiegelte Flächen, die für den Ausbau der Photovoltaik (PV) genutzt werden können", sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Der Solarausbau boomt in diesem Jahr in Thüringen - und in einigen Gebieten mit relativ langer Sonnenscheindauer schauen Investoren auch auf Ackerflächen.

Für Solarparks oder Freiflächenanlagen zur Stromerzeugung in begrenztem Umfang eignen sich aus seiner Sicht nur Gebiete, in denen Boden und Klima Landwirtschaft nur bedingt möglich machen - so genannte empfindliche Agrarflächen, so Stengele.

"In Zukunft wird es darauf ankommen, Gebiete mit hochwertiger Landwirtschaft als landwirtschaftliche Vorranggebiete in der Regionalplanung auszuweisen und damit der Photovoltaik-Stromerzeugung zu entziehen", sagte der Minister. So haben die Kommunen eine gute Auswahl an Verboten. Diese sind bereits in Gebrauch.

Gemeinden können durch Bebauungspläne Investorenprojekte blockieren. Als Beispiel nennt er den Altenburger Stadtrat, der sich kürzlich gegen den Bau eines Solarparks auf landwirtschaftlichen Vorrangflächen ausgesprochen hat. Der Thüringer Landesentwicklungsplan ist maßgeblich für die Regionalpläne. Dort sind auch Prioritäten für die landwirtschaftliche Nutzung festgelegt. Darüber hinaus setzt das Ministerium gemäß der Thüringer Photovoltaik-Freiflächenverordnung vom Juli 2023 auf den Ausbau von Solarparks in landwirtschaftlich benachteiligten Gebieten.

Ob einzelne Solaranlagen auf guten landwirtschaftlichen Flächen in Thüringen stehen dürfen, ist nach Angaben des Energieministeriums schwer zu sagen. Eine Sprecherin sagte, es bestehe keine Meldepflicht.

Nach Angaben des Solaranlagen-Vergleichsportals Selfmade Energy lag die Wachstumsrate der Solarenergie in Thüringen in den ersten neun Monaten des Jahres bei 31,4 Prozent im Vergleich zum gesamten Jahr 2022. Nach Angaben des Ministeriums erreichten im August 60.000 Solaranlagen den Freistaat. Zum hohen Wachstum in diesem Jahr haben auch sogenannte Balkonkraftwerke beigetragen - allein in der ersten Jahreshälfte kamen fast 3.000 hinzu, wie die Landesenergieagentur THEGA mitteilte.

Freiflächenregelung

Lesen Sie auch:

Quelle: www.stern.de

Kommentare

Aktuelles