Brandenburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) hält es derzeit für schwierig abzuschätzen, ob die Dieselpreise in der Region nach dem Russland-Embargo steigen werden. „Momentan sehe ich keinen Mangel. Angesichts des drohenden Importverbots für Diesel aus Russland ab dem 5. Februar müssen sich die Beschaffungs- und Logistikwege in Deutschland aber wieder nivellieren“, sagte er am Dienstag der DPA. „Bisher ist nicht klar, ob und inwieweit sich das Importverbot für russischen Diesel auf die Preisentwicklung auswirken wird.“ Dennoch sei eine höhere Auslastung der PCK-Raffinerie Schwedt noch notwendig. Berlin und Brandenburg sind laut ADAC-Zahlen für Januar bereits die beiden Länder mit den höchsten Dieselpreisen.
Entsprechend dem Wunsch der Bundesregierung gelangt seit Jahresbeginn in Brandenburg kein russisches Öl mehr über die Druschba-Pipeline in die PCK-Raffinerie in Schwedt/Oder. Für PCK fließt Rohöl zunächst durch den Rostocker Hafen, wodurch die Raffinerie zu knapp über 50 % ausgelastet ist. Laut Bundesregierung sollen künftig 70 % des Öls der PCK über Danzig fließen. Außerdem soll Rohöl aus Kasachstan kommen. Das Dieselimportverbot tritt am 5. Februar in Kraft. In Berlin und Brandenburg fahren laut PCK neun von zehn Autos mit dem Schwedter Kraftstoff.