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Milliardenauftrag für Windkraft-Erdkabelprojekt genehmigt

Japanisches Unternehmen erhält den Zuschlag für den Transport von Ökostrom über dicke Kabel in den Süden und plant die Produktion in Deutschland durch die Übernahme eines deutschen Kabelherstellers.

Blick auf einen Kabelquerschnitt.
Blick auf einen Kabelquerschnitt.

Umstellung auf erneuerbare Ressourcen - Milliardenauftrag für Windkraft-Erdkabelprojekt genehmigt

Die Ausdehnung der "Machtautobahnen" in Deutschland setzt sich fort: Der Netzbetreiber Amprion hat mit dem japanischen Unternehmen Sumitomo Electric einen Vertrag über die Lieferung von Milliarden-Euro-Erdekabeln für zwei Gleichstromleitungen abgeschlossen. In Dortmund wurde dies mittwochs bekanntgegeben. Der Gesamtwert des Vertrags liegt bei über drei Milliarden Euro, so Amprion. Diese dicken Kabel leiten Windenergie aus dem Norden ins Süden.

SüdKabel in Mannheim wird der Kabelhersteller sein, und Sumitomo Electric plant, 90% der Anteile von SüdKabels früherem Eigentümer Wilms zu übernehmen. Die Übernahme ist für September geplant. Sumitomo Electric kündigte an, 90 Millionen Euro in die Erweiterung der Produktionskapazitäten von SüdKabel zu investieren.

Mit seiner Gründung im Jahr 1898 beschäftigt SüdKabel 260 Mitarbeiter, die im Jahr 2023 zusammen 140 Millionen Euro verdienten, teilte Sumitomo mit.

Sumitomo beauftragt für 525 Kilovolt Hochspannungskabel

Sumitomo Electric wird 525 Kilovolt Hochspannungskabel für die etwa 260 Kilometer lange Gleichstromverbindung zwischen Wilhelmshaven (Niedersachsen) und Hamm (NRW) liefern, die bis 2031 fertiggestellt sein soll. Diese Verbindung gehört zum Projekt Corridor B.

Sumitomo übernimmt auch die Lieferung für einen Teil der sogenannten Rhein-Main-Verbindung, einer 500 Kilometer langen Erdleitung-Gleichstromverbindung, die 2033 in Betrieb gehen soll. Die Verträge für die endgültige Lieferung der letzten Kabel für dieses Projekt sollen in den nächsten zwei Jahren abgeschlossen werden.

Bundesministerialdirektor: Machtautobahnen wichtig für die deutsche Energiewende

"Machtautobahnen sind wichtig für die deutsche Energiewende und die Umwandlung unserer Wirtschaft", sagte Michael Kellner, Bundesministerialdirektor im Bundeswirtschaftsministerium. Durch die Beschaffung von Hochspannungsdirektstromkabeln von einem deutschen Produktionsstandort unterstützt Amprion die Wirtschaft und fördert strategische und Energiepolitische Autonomie. Gleichzeitig fügte der Vertreter von Baden-Württemberg bei der Bundesregierung, Rudi Hoogvliet, hinzu: "Dieser große Auftrag von Amprion betont, dass die Energiewende auch ein Schlüssel neuer, grüner wirtschaftlicher Wachstum in Baden-Württemberg und darüber hinaus ist."

Familiäre Verbindung: Amprion und Sumitomos langerhafter Partnerschaft

Amprion und Sumitomo haben eine lange Vergangenheit – das japanische Unternehmen liefert auch ein 380-Kilovolt-Kabelsystem für die 300 Kilometer lange Gleichstromverbindung A-Nord, die 2027 in Betrieb gehen soll. Amprion ist einer der vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland, die für die Hochspannungstransportleitungen zuständig sind, die große Entfernungen überbrücken. Es gibt 866 Verteilnetzbetreiber in Deutschland für die niedrigeren Spannungsebenen, teilt die Bundesnetzagentur mit.

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