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Milliardärsverführung: Der dritte DFL-Versuch mit Investoren

Der guten Dinge sind drei? Monate nach dem Scheitern eines Investorendeals will die DFL etwas Neues wagen. Wieder einmal gibt es in der Öffentlichkeit mehr Kritiker als Befürworter.

Fans von Borussia Dortmund demonstrieren gegen DFL-Investoren. Foto.aussiedlerbote.de
Fans von Borussia Dortmund demonstrieren gegen DFL-Investoren. Foto.aussiedlerbote.de

Fußball - Milliardärsverführung: Der dritte DFL-Versuch mit Investoren

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) wird viele Fans in der Bundesliga nicht mehr überzeugen. Bei ihrem dritten Versuch, einen milliardenschweren Investorendeal abzuschließen, scheint es äußerst zweifelhaft, dass sie die Meinung genügend Clubs ändern wird.

Kritik und Ablehnung sind vor der Hauptversammlung am kommenden Montag deutlich. Auch die Deutsche Fußball Liga schweigt, trotz bisher sehr zögerlicher öffentlicher Unterstützung.

Die Fans sind wieder am lautesten. Sie stehen auch deshalb im Rampenlicht, weil sich die neue DFL-Führung zu dem Thema nicht äußern will. Abgesehen von einigen Worten des Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Joachim Watzke in einem Interview über seinen Mutterverein Borussia Dortmund ist ein längeres Statement auf dessen Homepage das einzige öffentliche Statement.

Die einfache Version für Kritiker in der Kurve lautet schlicht und einfach: „Verdammt die DFL!“ So sangen die Freiburger und Mainzer Fans am Sonntag. Zur gemeinsamen Kampagne der Anhänger beider Vereine gehörten auch zwei Banner mit den Aufschriften „Für nachhaltigen Fußball“ und „Gegen Investoren in Vereinen und Verbänden“.

Fanvertreter befürchten eine Wettbewerbsverzerrung

Auch die Fan-Interessengemeinschaft Our Curve hat klar Stellung bezogen und lehnt „diesen Versuch von Investoren, sich an der DFL zu beteiligen, völlig ab“, sagte Jost Peter, der erste Vorsitzende von Our Curve, der Nachrichtenagentur dpa. „Nach aktuellen Berechnungen stärkt das Modell das obere Drittel der DFL-Ligen, während zwei Drittel der Klubs nur mit einer minimalen Verbesserung rechnen können. Verbunden mit einer ohnehin ungerechten Verteilung der TV-Förderung, aus einem kleinen Betrag werden sich die Mehreinnahmen letztlich zu einem größeren entwickeln.“ Verzerrung.“ Wettbewerb. "

Einige Vereine gerieten im Zuge der Diskussionen unter Druck der eigenen Fans, weil sie offenbar gegen die Vereinsführung verstoßen hatten. Das Beispiel Werder Bremen verdeutlicht dies. „Um die riesigen Anstrengungen bewältigen zu können, brauchen wir einen strategischen Partner“, sagte Hubertus Hess-Grunewald, Vorsitzender des Aufsichtsrats, auf der Hauptversammlung. Beim nächsten Heimspiel hieß es sofort: „Schneller Investor.“ Geld statt Kreativität Die Lösung? Der einfache Weg ist nie grün-weiß. Du bist nicht Werder Bremen!“

Hoffenheim und Heidenheim öffnen sich für Investoren

Andere Vereine haben es einfacher, weil ihre Fanatmosphäre nicht so laut und dominant ist. Hoffenheim-Geschäftsführer Danny Stritch erklärte: „Wir stehen der Zusammenarbeit mit strategischen Partnern positiv gegenüber. Dies vermitteln wir unseren Fans durch konstruktive Kommunikation.“ 1. Die Geschäftsführung des FC Heidenheim Tier hat dem Fanbeirat erklärt, dass sie dem Beitritt „positiv“ gegenüberstehe unter bestimmten Voraussetzungen strategische Marketingpartnerschaften eingehen.

Einige Vereine haben deutlich gemacht, dass sie erneut gegen den Deal stimmen werden, etwa der 1. FC Köln. „Die DFL hat ihr Investorenangebot deutlich verbessert. Aber leider bleibt die Frage, ob es intelligentere Alternativen zu Private-Equity-Investoren gibt, noch zu wenig“, sagte Vizepräsident Eckhard Sauren gegenüber der „Sportschau“: „Wir glauben immer noch, dass das nur 36 Profivereine können.“ „Die Entwicklung des Profifußballs in Deutschland wird maßgeblich bestimmt und es dürfen sich keine Private-Equity-Gesellschaften daran beteiligen.“

Freiburg ändert seine Meinung

Mindestens ein Verein hat sogar seine Meinung geändert und zählt nicht mehr zu den Unterstützern: Freiburg „änderte seine Einschätzung zum neuen Modell“, wie Vorstand und Aufsichtsrat schrieben. Sie sind davon überzeugt, dass „die deutliche Reduzierung des Investitionsvolumens (die auch über mehrere Jahre andauern wird) aus eigenen Mitteln finanziert werden sollte (Innenfinanzierung)“. Pikant: SCF-Geschäftsführer Oliver Leckie bleibt auch während seiner Amtszeit als DFL-Interimsgeschäftsführer einer der Unterstützer.

Seit dem gescheiterten Versuch im Frühjahr hat nur Watzke den Anlegern in einem Interview mit den Ruhr-Nachrichten die Gründe für den Deal öffentlich dargelegt. „Wir müssen in die Vermarktung im Ausland investieren“, sagte der DFL-Aufsichtsrat. Nachdem es ihm im Frühjahr nicht gelungen war, eine Zweidrittelmehrheit zu erreichen, schien der Aufsichtsrat schlecht gelaunt zu sein und hatte einzelne Personen vor den Kopf gestoßen.

„Wir haben kein freies Geld. Deshalb ist unser Ansatz, einen strategischen Partner zu finden, der unsere Expansion finanziert und Know-how einbringt“, erklärte der Dortmund-Chef. „Im Gegenzug erhalten die Partner einen Prozentsatz der Marketingeinnahmen.“

Die DFL setzt auf schlanke Lösungen

Eine abgeschwächte Version des Mai-Formats wartet nun auf die Abstimmung, nachdem der erste Versuch des damaligen DFL-Chefs Christian Seifert und ein zweiter Versuch im Frühjahr gescheitert waren. Kurze Zusammenfassung: Finanzinvestoren sollten 1 Milliarde Euro zahlen, um einen Prozentsatz der TV-Einnahmen zu erhalten. Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa ist dieser Prozentsatz Verhandlungssache: Je kleiner das entsprechende Angebot, desto weniger muss die Liga geben. Sechs Unternehmen sollen Interesse bekundet haben.

Der Vertrag hat eine maximale Laufzeit von 20 Jahren und wird vor Beginn der Saison 2024/25 unterzeichnet. Ein erheblicher Teil der Einnahmen wird in die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells der DFL fließen, insbesondere in die Stärkung des Auslandsmarketings und die Prävention von Piraterie. Einzelheiten wurden dem Verein bei zwei Treffen am 2. und 6. November erläutert. Auch einige Fanvertreter erhielten bei einem Treffen mit der DFL-Führung eine Erklärung.

Kann diesmal die erforderliche Zweidrittelmehrheit erreicht werden? „Die Stimmung vieler Vereine, die dagegen gestimmt haben, hat sich verändert“, sagte Watzke. Aber es gibt auch Bewegungen in die andere Richtung, wie der DFL-Aufsichtsratsvorsitzende weiß und kommentiert: „Ich kann das nicht verstehen.“

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Quelle: www.stern.de

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